AGiM (Arbeitsgemeinschaft interessierter Mitglieder)
Wie war das noch-
damals, als sich einige Wenige aufmachten aus dem Millerntor, was ja damals noch
das Wilhelm-Koch-Stadion war, einen Hort der linken Idylle zu machen?
Der Millerntor- Roar entstand, Demos gegen Monster-
Stadionpläne wurden initiiert, Aufkleber "St.Pauli- Fans gegen
rechts" wurden tausendfach verklebt, und, und, und,… Eine einmalige
Fankultur entstand. Im Stadion selbst und im Umfeld wurde ein Teil dessen gelebt
was Mensch gerne im Rest des Landes wiederfinden würde. Faschisten, Rassisten
und Sexisten wurde, notfalls handgreiflich, klar gemacht, dass sie in unseren
Reihen und in unserem Stadion nichts zu suchen hatten. Über Jahre gelang es,
wenn auch nicht immer ohne Probleme, diese Kultur aufrecht zu erhalten.
Hier standen nicht nur der vielzitierte "Banker neben dem Punker",
sondern bei uns war auch im Gegensatz zu anderen Stadien, ein enorm hoher Anteil
von fußballbegeisterten Frauen und ausländischen Mitbürgern anzutreffen.
Dies hatte seinen Grund. Denn bescheuerte sexistische Anmache oder rassistische
Pöbeleien wurden nicht geduldet. Sollte dies doch mal der Fall gewesen sein, so
konnte jedeR sicher sein, dass das direkte Umfeld eingreifen würde und die
entsprechende Antwort nicht lange auf sich warten lassen würde. Idyllische Zustände!
Leider gehören diese Zustände -teilweise- der Vergangenheit an.
Immer häufiger
hören wir Beschwerden über übelste Pöbeleien, "Schwuler",
"Dachpappe", "Votze" usw., gehören bei Einigen mittlerweile
wohl zum "normalen" Umgangston.
Mensch wundert sich teilweise, was schon alles schwul geworden ist.
"Schwuler Schiri"? Normal. "Schwuler Ball"? Normal.
"Schwules Bier"? Ebenfalls normal. Farbige Spieler als
"Dachpappe"? Auch Normal. Frauen (und auch Andy Möller!) im Stadion
mit "Votze" bepöbeln? Vollkommen normal.
Gegen diese Normalität haben wir jedoch einiges einzuwenden!
Wir fordern hier jeden Einzelnen und jede Einzelne im Stadion auf: Greift ein,
wenn ihr solche Pöbler hört! Macht Ihnen klar, dass so etwas in unserem
Stadion nichts zu suchen hat. Wir sind zwar (hoffentlich) noch weit entfernt von
kollektivem Gegrunze gegenüber farbigen Spielern, jedoch gilt auch hier:
"Wehret den Anfängen"!
Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass das, was hier über Jahre entstanden
ist, nicht von solchen pöbelnden Schwachmaten kaputtgemacht wird!
Zu den Pöblern möchten wir nur noch eins sagen: Auch wenn wir immer noch beim
Fußball sind, denkt mal darüber nach, was ihr so von Euch gebt. Vor einigen
Jahren hätten sich einige von Euch, bei dem was sie heute so von sich geben,
wahrscheinlich selbst aus dem Stadion geworfen- mit Recht!