(Am Ende verlinke ich euch einige weitere Stellungnahmen anderer Fans und Organisationen. Update 07.04.2022, 14:55 Uhr: Stellungnahme Fanladen)
Beim Auswärtsspiel des FC St. Pauli beim F.C. Hansa Rostock (2.4.) ist es während der Halbzeit und nach dem Abpfiff zu heftigen Angriffen und polizeilichem Vorgehen gegen unsere mitgereisten Fans gekommen. Der FCSP hat zur internen Aufarbeitung zusammen mit dem Fanladen und der Braun-Weissen Hilfe erste Erlebnisberichte gesichtet, ausgewertet und notwendige Fakten zusammengetragen.
Der FC St. Pauli zeigt sich von den Vorfällen, die sich am Sonnabend und in der Nacht in Rostock zugetragen haben, zutiefst betroffen. Wir haben die ersten uns zugetragenen Berichte gelesen und sind erschüttert über das, was sich während und im Nachgang unseres Auswärtsspiels zugetragen hat. Der Umgang mit Gästefans ist absolut inakzeptabel und verantwortungslos gewesen. Wir sprechen hier von einem Organisationsversagen auf ganzer Linie.
Bereits während der Halbzeitpause konnten die Rostocker Fans ungehindert im Gästeumlauf stehende St. Pauli Fans minutenlang mit pyrotechnischen Erzeugnissen und Farbkartons bewerfen, während danebenstehende Polizeieinheiten nicht eingriffen. Es handelte sich um einen Angriff, bei dem mutwillig in Kauf genommen wurde, die Gesundheit von allen möglichen Fans zu gefährden. Das folgende gewalttätige Vorgehen der Polizei gegen die Gästefans war willkürlich und unverhältnismäßig. Daraufhin kam es auch zu Gegen-Reaktionen seitens unserer Fans.
Nach Abpfiff der Partie ist es außerhalb des Gästeblocks auf dem Weg zu den Shuttlebussen zu Polizeigewalt gegen unsere Fans durch den Einsatz von Schlagstöcken, Wasserwerfern und Reizgas gekommen, nachdem unsere Fans erneut von Rostocker*innen angegriffen wurden, während sie auf engstem Raum festgesetzt waren, und keine Möglichkeit hatten, dem Angriff zu entkommen, sodass Panik ausbrach.
Es war an dem Abend nicht erkennbar, dass die Polizei ihrem Schutzauftrag nachgekommen ist. Stattdessen wurden bewusst gesundheitliche Beeinträchtigungen unserer Fans seitens der Polizei in Kauf genommen, sowohl in der Halbzeit als auch nach Abpfiff der Partie und beim Einstieg in die Busse.
Wir als FC St. Pauli verurteilen jegliche Form von Gewalt und stellen uns hinter die betroffenen Fans. Ihr seid nicht allein. Unterstützt zur weiteren Aufarbeitung der Vorfälle mit weiteren Gedächtnisprotokollen und sendet diese an den Fanladen, die Braun-Weisse Hilfe oder den FC St. Pauli.
Allen Verletzten gute Besserung!
Im Folgenden eine Auflistung weiterer Artikel zu dem Thema:
- Einordnung dieses Vereins-Statements vom Millernton – wärmstens zum Lesen empfohlen, mit zahlreichen Links auch zu früheren, rechtswidrigen Einsätzen der Polizei gegen FC St. Pauli-Fans.
- Stellungnahme des Fanladen St. Pauli zum Polizeieinsatz beim Auswärtsspiel in Rostock am 2.4.2022 (St. Pauli Fanladen), der inhaltlich in eine ähnliche Richtung wie die Stellungnahme vom FC St. Pauli ist, aber noch einige weitere Dinge ergänzt.
- Auswärts in Rostock – Ein Reisebericht (millernton.de).
- Denn sie wissen nicht, was sie tun (MagischerFC-Blog).
- Hört endlich auf zu lügen! (Piratenbrigade 1910 Berlin).
- Polizei Rostock – planlos und aggressiv (Braun-Weiße Hilfe e.V.).
Es ist gestern zu besorgniserregenden Vorfällen in der Halbzeit und nach dem Abpfiff gegen unsere Fanszene gekommen. Wir sind zur Aufarbeitung der Geschehnisse in Absprache mit dem Fanladen und sammeln aktuell alle Fakten.#fcsp
— FC St. Pauli (@fcstpauli) April 3, 2022
Wir sehen noch Erklärungsbedarf zu dem ersten Tweet des FC St. Pauli zum Polizeieinsatz gegen unsere Fanszene in Rostock.
Auch der Fanladen wurde im Laufe der inhaltlichen Abstimmung des ersten Tweets am Sonntag einbezogen.— Fanladen St. Pauli (@FanladenStPauli) April 6, 2022
Der St. Pauli Fanladen bittet nachwievor um eure zeitnahen Gedächtnisprotokolle und schreibt im Artikel auch, worauf ihr beim verfassen achten solltet.
Von mir selbst werdet ihr zu dem Thema nichts lesen, da ich aus persönlichen Gründen nur sehr wenig dazu lesen konnte und auch nicht Vorort war.
Das Titelfoto ist ein Symbolbild und zeigt nicht den Rostocker Einsatz.
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