Vortrag (am 04.01.2018, 19 Uhr, Fanräume im Millerntorstadion) zum Schnüffelparagraph 129 und seinen Auswirkungen am Beispiel der Fanszene von Chemie Leipzig.
Zwischen Oktober 2013 und November 2016 suchte die sächsische Justiz nach Anhaltspunkten für die Bildung einer kriminellen Vereinigung nach Paragraph 129 unter Fans des Fußball-Oberligisten Chemie Leipzig. Im Auftrag der Dresdener Staatsanwaltschaft wurden in diesem Zeitraum die Telefone von nicht weniger als 14 Hauptverdächtigen überwacht – darunter unter anderem auch der hauptamtliche Fanbetreuer – und tausende Gespräche und SMS von hunderten Freund*innen und Geschäftspartner*innen aufgezeichnet.
Vertreter*innen des Rechtshilfekollektivs von Chemie Leipzig werden Einblicke in Aufarbeitung des Lauschangriffs geben, die nach wie vor andauert. Außerdem soll der Paragraph 129a genauer beleuchtet und der Frage nachgegangen werden, inwieweit eine solche Überwachung von Fußballfans sich auch andernorts wiederholen und jede*n Einzelnen von uns potenziell betreffen könnte und welche Auswirkungen dies auf die jeweils Betroffenen hat.
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