Der ehemalige St. Pauli-Profi Michél Mazingu-Dinzey nahm am Mittwoch (15.06.2016) an einer Anti-Asyl-Demonstration in Chemnitz-Einsiedel teil. Daraufhin hatten sich Mitglieder (darunter auch die Vertretung aller Fanclubs) des FC St. Pauli an den Verein gewandt und gefordert, dass sich die Verantwortlichen des FC St. Pauli mit dieser Teilnahme befassen und mögliche Konsequenzen aus dieser ziehen sollten.
Vertreter des Präsidiums, des Aufsichtrats, der Altliga und des Ehrenrats haben entschieden, dass sich der Ehrenrat mit der eingegangenen Beschwerde der Mitglieder befassen wird. Der FC St. Pauli steht bekanntermaßen für Werte wie gesellschaftliches Miteinander, deren Grundpfeiler Vielfalt, Toleranz und Respekt, Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung sind. Entsprechend nahm der Ehrenrat die Teilnahme des ehemaligen St. Pauli-Profis an der Anti-Asyl-Demonstration mit Befremden und Unverständnis zur Kenntnis.
Der Verein hat Mazingu-Dinzey Mitte Juli dann zur Teilnahme an der besagten Demonstration befragt. Dabei stellte der ehemalige Spieler klar: „Ich habe zunächst Kontakt zu den rechten Gruppierungen gesucht, um mir ein Bild von deren Auffassungen im Einzelnen zu machen. Die von mir spontan und wenig überlegte Teilnahme an dem Demonstrationszug diente nicht der Sympathie oder dem Vertreten von rechtem Gedankengut oder rechten politischen Einstellungen. Vielmehr sollte es ein Signal dafür setzen, dass man auch mit Farbigen, Menschen anderer Herkunft und anderer politischer Auffassungen zusammenleben kann. Wenn dies in verschiedenen Kreisen, vor allem in der Fangemeinschaft des FC St. Pauli falsch verstanden wurde, so möchte ich deutlich ausdrücken, dass ich diese Handlung im Nachhinein als einen großen Fehler betrachte, für den ich mich bei jedem entschuldigen möchte.“
Nach der Befragung Mazingu-Dinzeys und weiteren Sitzungen hat der von der Mitgliederversammlung gewählte Ehrenrat die Empfehlung ausgesprochen, Michél Mazingu-Dinzey für die Teilnahme an Spielen der Altliga auszuschließen und ihm die werbliche Nutzung des Vereinsnamens für weitere Aktivitäten zu untersagen. Vertreter des Präsidiums, des Aufsichtrats, des Ehrenrats sowie der Altliga haben dann gemeinsam entschieden, der zuvor ausgesprochenen Empfehlung des Ehrenrats zu folgen.
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