Nach der 4:0-Gala gegen Fortuna Düsseldorf hat es der FC St. Pauli am vergangenen Wochenende nicht geschafft, beim Karlsruher SC nachzulegen. Weil die versammelte Konkurrenz im Tabellenkeller aber auch nicht durchschlagend punkten konnte, hat sich an der Ausgangsposition wenig verändert. Weiterhin liegen die Braun-Weißen auf dem Relegationsplatz mit nur einem Punkt Rückstand ans rettende Ufer. Am Freitagabend ist um 18.30 Uhr nun der 1. FC Nürnberg zu Gast am Millerntor, gegen den nach Möglichkeit dreifach gepunktet werden sollte. Auch deshalb, weil der TSV 1860 München (gegen den VfL Bochum), Erzgebirge Aue (gegen den FSV Frankfurt) und der VfR Aalen (gegen Eintracht Braunschweig) ebenfalls zu Hause spielen und keine unlösbaren Aufgaben vor der Brust haben.
Unser Team:
Trainer Ewald Lienen hat in Karlsruhe erwartungsgemäß der Mannschaft das Vertrauen geschenkt, die gegen Düsseldorf die wohl beste Saisonleistung abgeliefert hatte. Doch schon nach verschlafender Anfangsphase lagen die Braun-Weißen beim KSC schon 20 Minuten mit 0:2 zurück und schafften trotz einer Steigerung nach der Pause den Anschluss nicht mehr. Vielmehr stand am Ende ein klares und durchaus auch verdientes 0:3, das die Euphorie nach dem Düsseldorf-Spiel arg dämpfte. Nichtsdestotrotz ist der Glaube an den Klassenerhalt weiterhin vorhanden und Lienen sieht keinen Grund, seinen Profis das Vertrauen zu entziehen. So wird wohl der in Karlsruhe unglücklich, zuvor aber wochenlang sehr ordentlich agierende Jan-Philipp Kalla weiterhin die rechte Abwehrseite besetzen. Generell sind allenfalls vereinzelte personelle Veränderungen zu erwarten, wobei es noch abzuwarten gilt, ob die am Dienstag angeschlagen im Training fehlenden Marcel Halstenberg, Lasse Sobiech und Julian Koch zur Verfügung stehen. Normalerweise sollte das Trio aber auflaufen und auch in der Startelf stehen.
Der Gegner:
Der 1. FC Nürnberg ist vielleicht die größte Enttäuschung dieser Zweitliga-Saison, unsere Braun-Weißen einmal ausgeklammert. Als Aufstiegsfavorit gestartet müssen die Franken schon jetzt für ein weiteres Jahr im Unterhaus planen. Nachdem zwei 3:1-Siege am 21. und 22. Spieltag gegen Union Berlin und bei Fortuna Düsseldorf die Hoffnung auf eine Aufholjagd nährten, gab es anschließend sechsmal in Folge keinen Sieg mehr, wodurch der Rückstand auf den dritten Platz schon auf 14 Punkte angewachsen ist, die bei nur noch sechs Partien nicht mehr aufzuholen sind. So dürfte Trainer Rene Weiler die Schlussphase der Saison vor allem dazu nutzen, um schon die Weichen für die neue Saison zu stellen und vielleicht den einen oder anderen Akteur noch besonders auf die Probe zu stellen.
Statistik:
St. Pauli hat nur sieben der bisherigen 28 Duelle mit dem 1. FC Nürnberg gewonnen. Der Club auf der anderen Seite bringt es bei acht Remis auf 13 Siege. Am heimischen Millerntor kommen die Braun-Weißen mit fünf Siegen, vier Unentschieden und fünf Pleiten immerhin auf eine ausgeglichene Bilanz. Und das letzte Heimspiel in der Bundesliga-Saison 2010/11 hat St. Pauli gewonnen – 3:2 durch Tore von Gerald Asamoah, Marius Ebbers und Florian Bruns.
Wettquoten:
Bei den Buchmachern ist der FC St. Pauli sogar der leichte Favorit. Für Wetten auf Heimsieg bietet Bet365 mit der 2,60 die beste Quote. Für einen Nürnberger Erfolg lockt Interwetten mit dem maximal möglichen 3,10-fachen Einsatz und wer an ein Remis glaubt, erhält sowohl bei Tipico als auch bei BetVictor die Quote 3,40.
Ausblick:
St. Pauli steht eine richtungsweisende Partie bevor an einem Wochenende, das im Falle einer Niederlage ganz bitter werden könnte. Dass Nürnberg alles andere als in Top-Form ist macht aber ebenso Hoffnung wie das 4:0 gegen Düsseldorf. Und sollte Kyoung-Rok Choi abermals einen Sahnetag erwischen, würde sich rund ums Millerntor wohl niemand beschweren.
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