Kiezhelden, die soziale Seite des FC St. Pauli, unterstützt die Rote Flora bei der dringend nötigen Renovierung des Hauses im Schulterblatt in Hamburg.
Die Rote Flora wird seit 25 Jahren von vielen Menschen als Kulturzentrum genutzt. Nach der Besetzung im Jahre 1990 wurde dort viel gebaut, um aus der Ruine, die nach dem Fast-komplett-Abriss für das „Phantom der Oper“ übrig geblieben war, ein nutzbares Zentrum zu machen. Brandschutzmaßnahmen, eine Heizung, eine Skatebowl hinterm Haus, ein Archiv der sozialen Bewegungen und der Neubau des Dachs nach dem Brand 1995, sind nur einige Beispiele größerer Bauaktivitäten. Nach einigen tausend Veranstaltungen in den letzten 25 Jahren muss nun das Floragebäude für die Zukunft gerüstet werden.
Im Sommer 2015 sollen folgende Bauabschnitte realisiert werden:
- die Erneuerung des Anbaus an der Terrasse
- die Sanierung des Vordachs/Balkons
- eine Sanierung der Dachanschlüsse
- Fassadensanierung
Seit Oktober 2013 wird bereits umgebaut: Ein neuer zentraler Café- und Kneipenraum, eine neue Küche, neue Toiletten und eine Dusche befinden sich kurz vor der Fertigstellung. Ein zusätzlicher Eingang mit Treppenhaus wird es erlauben, viele Räume zu nutzen, ohne das gesamte Haus öffnen zu müssen. Gleichzeitig wird barrierefrei geplant, so dass sich auch Menschen mit Handicap im Erdgeschoss problemlos bewegen können.
Die Finanzierung der Baustelle stellt eine große Herausforderung dar. Obwohl alle Beteiligten unbezahlt arbeiten, wird insbesondere das Baumaterial, sowie die Verpflegung aller Handwerker und Helfer viel Geld kosten.
Auf kiezhelden.com/projekt/sommerbaustelle-rote-flora wird für die Anschaffung von Baumaterialien in Höhe von insgesamt 10.000 Euro gesammelt. Durch das Engagement der Ermöglicher Techniker Krankenkasse und Relentless ist dabei sichergestellt, dass 100 Prozent der Spenden bei den Projekten ankommen.
Unser Ziel ist, dass die Rote Flora auch in 25 Jahren noch immer besetzt, unverträglich und ein Ausgangspunkt von politischer Intervention ist. Sie soll auch in 25 Jahren noch immer ein wichtiger Ort von und für die linke Bewegung sein. Wir wünschen uns für die Zukunft noch vielfältigere Nutzungsmöglichkeiten und noch mehr Menschen, die sie mitgestalten und sich in der Roten Flora wohlfühlen. Wir wollen nicht nur die Substanz des mittlerweile 125 Jahre alten Gebäudes erhalten, sondern die Rote Flora durch Umbauten noch lebendiger, schöner und offener machen.
Die Finanzierung der Baustelle stellt eine große Herausforderung dar. Obwohl alle Beteiligten unbezahlt arbeiten, wird insbesondere das Baumaterial, sowie die Verpflegung aller Handwerker_innen und Helfer_innen viel Geld kosten. Wir haben uns vorgenommen für Baumaterial und Verpflegung 100.000 € zu sammeln.
25 Jahre Rote Flora sind nicht genug – lasst uns gemeinsam die Sommerbaustelle mit euren Spenden möglich machen!
Mitmachen bei der Baustelle könnt ihr bereits jetzt, jeden Sa/So ab 13 Uhr.
Die Rote Flora – wer sind wir?
Ende der 80er Jahre ist die Rote Flora aus dem erfolgreichen Widerstand gegen das geplante Musicalprojekt „Phantom der Oper“ im Schanzenviertel hervorgegangen. Seit dem 1. November 1989 ist die Flora besetzt und versteht sich als linkes autonomes Zentrum – selbstverwaltet und unkommerziell.
Neben Partys, Konzerten, Theateraufführungen und Lesungen finden ebenso regelmäßig politische Vorträge, Diskussionsveranstaltungen, Kongresse und Workshops statt. Es gibt Räume für Treffen von politischen Gruppen, das Archiv der sozialen Bewegungen, eine vegane Volxküche (pausiert wegen Baustelle), Bandproberäume, eine Siebdruckwerkstatt, ein Künstler_innen-Atelier, eine Motorrad- und eine Fahrradselbsthilfewerkstatt, einen Bau- und einen Sportraum. Dabei ist Kultur in der Flora immer eingebunden in politische Strukturen.
Die Flora ist ein explizit anti-kommerzieller Ort. Niemand verdient mit der Flora Geld. Profit gibt es im Projekt nicht: Alle Einnahmen, die über die Ausgaben für Strom, Heizung, Wasser und Müllgebühren sowie Baumaterialien für die Instandhaltung des Gebäudes hinausgehen, fließen in politische Projekte. Was in der Flora stattfindet, hängt nicht davon ab, wie viel Geld es einbringt, sondern allein davon, was wir inhaltlich gut und richtig finden.
Was die Flora ist, wie sie funktioniert und welchen Kurs wir einschlagen, bestimmen alle, die das Projekt nutzen, gemeinsam. Und da immer wieder neue Leute dazu kommen und andere irgendwann wieder gehen, befinden wir uns beständig in Aushandlungsprozessen.
Für uns ist die Rote Flora ein politisches Projekt, welches sich in gesellschaftliche Debatten einmischt und klar Stellung bezieht. In den letzten 25 Jahren hat die Stadt immer wieder erfolglos versucht, das Projekt zu kontrollieren, zu befrieden oder zu beenden – sei es durch freundliche Umarmung oder Kriminalisierung und Repression.
Fest steht: Die Flora wird sich auch in Zukunft als praktischer Gegenentwurf der herrschenden Verwertungslogik entziehen – unkommerziell, selbstverwaltet und unverträglich!
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