Ob es ein Vorteil ist, sich die Begegnungen der Konkurrenz am Samstag und Sonntag von der Couch aus ansehen zu können, bevor der Anpfiff zur Partie unseres FC St. Pauli gegen Fortuna Düsseldorf dann erst am ungeliebten Montag um 20.15 Uhr erfolgt, ist schwierig zu beurteilen.
Sollten sich der TSV 1860 München und Erzgebirge Aue Unentschieden trennen, während der VfR Aalen gegen den Karlsruher SC und die SpVgg Greuther Fürth gegen Eintracht Braunschweig verlieren, wäre dies für die Motivation der Braun-Weißen wohl zumindest nicht abträglich. Letztlich muss das Team von Trainer Ewald Lienen aber selbst punkten, um die rote Laterne abzugeben und den Rückstand ans rettende Ufer von aktuell vier Punkten möglichst zu verkürzen.
Unser Team:
Nach der unglücklichen 0:1-Niederlage beim 1. FC Union Berlin hatte Trainer Lienen über zwei Wochen Zeit, um seine Mannen für die heiße Endphase zu trimmen. Positiv ist zweifellos, dass sich die Personalsituation weiter entspannt hat und gegen Düsseldorf nur noch Bernd Nehrig, Markus Thorandt und Florian Kringe ausfallen. Alle anderen Akteure sind fit und einsatzbereit, was Lienen mehr Variationsmöglichkeiten eröffnen, die der Coach auch nutzen dürfte. So darf man davon ausgehen, dass Winter-Neuzugang Waldemar Sobota nach auskurierten Muskelproblemen beginnen wird und auf dem rechten Flügel für Schwung sorgen soll. Eine Reihe dahinter könnte ebenfalls nach längere Pause Sebastian Schachten sein Comeback feiern. Jan-Philipp Kalla hat als Rechtsverteidiger zwar solide Partien abgeliefert, doch Dynamik und Entschlossenheit von Schachten könnten die gesamte Mannschaft weiterbringen. Weitere Umstellungen sind im Bereich des Möglichen, aber nicht zwingend. Dringend verbessern muss sich indes weiterhin das Offensivspiel, wobei allein Sobota es nicht wird richten können.
Der Gegner:
In der Winterpause noch ein ganz heißer Aufstiegskandidat hat sich Fortuna Düsseldorf mit nur einem Punkt aus den ersten drei Spielen des Jahres eine frühe Schwächephase erlaubt, die Trainer Oliver Reck den Job kostete. Unter Interimscoach Taskin Aksoy gab es zunächst einen 2:1-Sieg beim 1. FC Heidenheim, doch aus den Spielen gegen den VfL Bochum (2:2) und bei RB Leipzig holte die Fortuna nur einen Zähler. Für Hoffnung im Hinblick auf die Bundesliga sorgte vor der Länderspielpause aber das 2:0 gegen den SV Darmstadt, mit dem der Rückstand auf Platz drei auf sechs Punkte verkürzt wurde.
Statistik:
Nach 36 Duellen ist die Bilanz der Braun-Weißen gegen Düsseldorf exakt ausgeglichen. Beide Vereine bringen es bei acht Unentschieden auf 14 Siege. Am Millerntor gab es für die Fortuna aber meist nicht viel zu holen: Elf St. Pauli-Siegen stehen nur vier Remis und zwei Niederlagen gegenüber. Aber Achtung: die letzten beiden Heimspiele gegen die Rheinländer wurden nicht gewonnen (1:1 und 1:3).
Ausblick:
Einfache Spiele gibt es in der Endphase nicht mehr. Weil zu Beginn des Jahres gegen die Konkurrenz im Tabellenkeller viele Punkte liegen gelassen worden sind, muss nun gepunktet werden, egal wer der Gegner ist. Hoffnung macht das Spiel in Braunschweig, als bei einem individuell besser besetzten Team mit 2:0 gewonnen wurde. Dass die Fortuna im Aufstiegsrennen wieder Morgenluft wittert, ist indes sicher kein Vorteil. Weil die Lienen-Elf aber Kämpferqualitäten besitzt und so den Fortunen der Schneid abgekauft werden könnte, ist ein Heimsieg drin!
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