Der FC St. Pauli steht bei der im November stattfindenden Jahreshauptversammlung vor einem Führungswechsel. Wie die Aufsichtsräte Marcus Schulz und Christoph Kröger Präsident Stefan Orth mitteilten, wird dieser mit seinem Team, aus dem Dr. Bernd-Georg Spies berufsbedingt und Tjark Woydt satzungsbedingt am Ende der Amtszeit ohnehin ausscheiden, der Mitgliederversammlung nicht noch einmal vom Aufsichtsrat zur Wiederwahl vorgeschlagen. Das aktuelle Präsidium wird aber die Geschäfte bis November weiterführen.
Präsident Stefan Orth erklärt im Namen des Präsidiums dazu: „Das ist ein satzungskonformer Vorgang, der uns sehr überrascht, persönlich enttäuscht und den wir auch nicht nachvollziehen können. Der Aufsichtsrat begründete seine Entscheidung damit, dass es dem FC St. Pauli an einem einmaligen Profil zwischen Vermarktung und Identität fehle. Außerdem müsse es eine stärkere Einbeziehung der Sporttreibenden Abteilungen sowie der Abteilung Fördernde Mitglieder geben. Zur Strategieentwicklung, Gestaltung und Durchsetzung werde daher nun ein neuer Präsident gesucht.“
Rückblickend auf die vergangenen sieben Jahre, in denen Mitglieder des Präsidiums in diesem Gremium gearbeitet haben, zieht Orth eine mehr als positive Bilanz. „Uns ist es in dieser Zeit gelungen, den Verein wirtschaftlich zu konsolidieren. In den letzten vier Jahren wurden Gewinne vor Steuern von über 13 Mio. Euro erwirtschaftet. Zudem konnten wir die Merchandisingrechte – Stand heute – wieder in den Verein zurückholen. Wir haben wichtige Infrastrukturprojekte wie den Stadionneubau und den Bau des Trainingszentrums umgesetzt. Außerdem haben wir jüngst die notwendigen Zusagen erhalten, um im August mit dem Bau der Nordtribüne beginnen zu können.“
Sportlich befinde sich die Mannschaft derzeit in einer Konsolidierungsphase, man halte aber weiterhin am Ziel Top 25 in Deutschland fest. Positiv merkte Orth an, dass der
Nachwuchsbereich der Braun-Weißen vom DFB mit drei Sternen für seine herausragende Arbeit zertifiziert worden sei. „Außerdem schreiten die Planungen für den weiteren Bau von Trainingsplätzen auf dem gegenüberliegenden Gelände an der Kollaustraße voran. Wir konnten die Mitgliederzahl in den vergangenen sieben Jahren auf fast 21.000 Mitglieder verdreifachen und haben mit Kiezhelden eine Plattform geschaffen, die unser soziales Engagement nachhaltig auf eine neue Stufe stellt.“
Auch in der Diskussion mit der Fanszene habe das Präsidium durch regelmäßige Treffen und Gespräche mit allen relevanten Gruppen klare Akzente gesetzt. Zudem sei der Austausch gerade mit dem Amateurvorstand intensiviert worden.
„Der Austausch mit dem Aufsichtsrat wurde maßgeblich intensiviert. So fanden regelmäßige Strategiesitzungen statt, auf denen jeweils einvernehmlich die nächsten strategischen Weichenstellungen festgelegt wurden. Ähnliches gilt für die regelmäßigen, vierteljährlichen Finanzausschusssitzungen“, so der Präsident weiter.
„Damit können wir konstatieren“, so Orth abschließend, „dass der FC St. Pauli so stark und zukunftsfähig wie noch nie in seiner Vergangenheit die weiteren Schritte angehen kann. Bis zum November dieses Jahres werden wir diesen eingeschlagenen Weg mitgestalten und den Verein weiterführen.“
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