ProFans kündigt Dialogbereitschaft mit Rainer Wendt (Vorsitzender DPolG)

Hamburg, den 29. August 2013
Der Dialog aller am Fußball beteiligter Organisationen, Institutionen und Netzwerkpartner ist für ProFans ein unabdingbares Mittel zur Konfliktlösung. Nur mit gegenseitigem Respekt und in sachlichen Diskussionen lassen sich mögliche Differenzen klären. Daher sitzen Vertreter von ProFans und anderen Fanorganisationen in regelmäßigen Runden mit Verbandsvertretern an einem Tisch, stellen sich der Diskussion mit Fanprojekten, Fanbeauftragten und auch Polizeivertretern auf den Regionalkonferenzen, aber auch auf lokaler Ebene. Leider werden solche sachlichen Gespräche zu oft von Hysterie und Populismus überschattet. Seien es Medienvertreter selbst, aber auch Funktionäre, Politiker und Vertreter spezieller Interessengruppen.

„Manche Aussagen in der Öffentlichkeit sorgen schon für viel Wirbel, der unsere oft guten Gespräche nicht selten ad absurdum führt“, erklärt Jakob Falk, einer der Sprecher von ProFans.

Während ProFans in den letzten Monaten eindringlich appelliert hat, unaufgeregt und sachlich miteinander zu sprechen, kam es immer wieder zu populistischen Störfeuern. ProFans stellt dabei fest, dass diese oft aus der selben Ecke kommen. „Ob Innenpolitiker oder Polizeigewerkschafter, oftmals sind es gerade diese beiden Personengruppen, die im Stile von Stammtischparolen Ängste schüren wollen und auf diese Weise in der Öffentlichkeit ein völlig dramatisiertes Bild der gegenwärtigen Situation in den Fußballstadien erzeugen“, kritisiert Alex Schulz, ebenfalls Sprecher von ProFans.

Dass gerade das Verhältnis zwischen Fans und Polizei nicht das beste ist, hat für ProFans viele Ursachen. Neben Zwischenfällen wie vergangene Woche in Gelsenkirchen, als eine Hundertschaft ohne rechtliche Grundlage gewalttätig einen Block stürmte und den allwöchentlichen Konflikten bei Ligaspielen, sind es besonders Aussagen einer Polizeigewerkschaft, die für Unmut auf Seiten der Fans sorgen. Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), hat durch seine regelmäßigen Auftritte für besonders viel Unruhe gesorgt. Da ProFans jede Sachlichkeit in seinen Aussagen vermisst, sieht sich die Fanorganisation außer Stande, Rainer Wendt als Gesprächspartner wahrzunehmen. Nachdem der Hamburger Supportersclub ihn in dieser Woche zur „Persona non grata“ erklärt hat, geht nun ProFans ebenfalls diesen Schritt.

„Herr Wendt hat gerade in den letzten Tagen wieder bewiesen, dass es ihm nur um Stimmenfang für seine Gewerkschaft geht und er kein Interesse an einer sachlichen Diskussion hat“ erläutert Jakob Falk diesen Schritt. Grund hierfür sind die Aussagen Wendts zu den Vorkommnissen in Gelsenkirchen. Insbesondere für die Verletzten der Schalker Nordkurve stellen die unglaublichen Aussagen des DPolG- Vorsitzenden eine respektlose Verhöhnung und Provokation da. Einen solchen Polizeieinsatz, der in der breiten Öffentlichkeit zu Recht kritisch wahrgenommen wird, als „verhältnismäßig“ zu bezeichnen und angesichts von 80 Verletzten – darunter Frauen und Kinder – davon zu sprechen, dass „wir […] nicht auf dem Kinderspielplatz, sondern im Fußballstadion“ seien, ist eine unverschämte Provokation an alle Fußballfans bundesweit. „Es ist davon auszugehen, daß eine mögliche Eskalation der Lage nach diesen gezielten Provokationen zum Kalkül gehört“, so Jakob Falk. In Richtung der Fanszenen empfiehlt ProFans daher sich ebenfalls gegen diese nicht hinnehmbaren Aussagen öffentlich zu empören, sich durch sie aber nicht provozieren zu lassen. Vielmehr sollten die Aussagen dazu führen, dass Herr Wendt öffentlich ignoriert wird.

ProFans bedauert diesen Schritt gehen zu müssen. „Wir sind für sachliche Gespräche immer offen, aber bei Herrn Wendt ist das Maß voll! Jedem anderen bieten wir weiterhin an, mit uns in den Dialog zu treten“, betont Alex Schulz. ProFans wird keine Termine mehr wahrnehmen, an denen Rainer Wendt ebenfalls Gast ist.

Weiterhin fordert ProFans Wendt auf, von künftigen öffentlichen Äußerungen zum Themenkomplex Fankultur abzusehen und so für mehr Ruhe und Sachlichkeit in diesem Bereich zu sorgen.

ProFans, im August 2013

Teilen

Schreibe den ersten Kommentar

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Spiele

26.10.2024 15:30
Wolfsburg
VfL Wolfsburg
02.11.2024 15:30
Hoffenheim
TSG 1899 Hoffenheim
09.11.2024 15:30
Bayern
FC Bayern München
24.11.2024 17:30
Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
29.11.2024 20:30
Holstein
Holstein Kiel

Tabelle

Rang Teams Gespielt Differenziell Tordifferenz Punkte Aktuelle Form
1 FC Bayern München 10 33 - 7 26 26 UWWWW
2 Rasenballsport Leipzig 10 14 - 5 9 21 WWWVU
3 Eintracht Frankfurt 10 26 - 16 10 20 UVUWW
4 Bayer 04 Leverkusen 10 21 - 16 5 17 UWUUU
5 SC Freiburg 10 13 - 11 2 17 WWVUU
6 1. FC Union Berlin 10 9 - 8 1 16 WWUVU
7 Borussia Dortmund 10 18 - 18 0 16 VWVWV
8 SV Werder Bremen 10 17 - 21 -4 15 VWUVW
9 Borussia Mönchengladbach 10 15 - 14 1 14 VWUWU
10 1. FSV Mainz 05 10 15 - 13 2 13 WVUUW
11 VfB Stuttgart 10 19 - 19 0 13 UVWUV
12 VfL Wolfsburg 10 19 - 18 1 12 WVUUW
13 FC Augsburg 10 13 - 20 -7 12 WVWUU
14 1. FC Heidenheim 10 13 - 15 -2 10 VVUVV
15 TSG 1899 Hoffenheim 10 13 - 19 -6 9 UWUVU
16 FC St. Pauli 10 7 - 12 -5 8 VVUWV
17 Holstein Kiel 10 12 - 25 -13 5 UVVWV
18 VfL Bochum 1848 10 10 - 30 -20 2 VVVVU