Nun gut, soviel zum finanziellen Aspekt des Projektes, viel interessanter (da natürlich nicht bereits im Vorfeld über die Medien bekanntgeworden) waren ohnehin die im Anschluss an die Vorstellung des geplanten Bauprojektes gestellten Fragen, die ich jetzt einfach mal wiederzugeben versuche, was mir insbesondere dadurch erleichtert wird, dass sie auch tatsächlich (und nicht nur rhetorisch geschickt ausweichend) beantwortet wurden. Das kennt man von gewissen JHVs ja auch nicht zwangsläufig so, vielleicht ein Punkt, weshalb ich es so gut fand, mal nicht wieder kurz vor einer JHV Dinge über ein neues Stadion zu erfahren, sondern dafür untypischerweise die Sommerpause zu verwenden. 😉
Ein Schwerpunkt der Fragen bildeten natürlich auch hier wieder die finanziellen Gesichtspunkte, aber auch Umzug der Gäste und mögliche Ausgestaltung der Traversen nahmen eine gewisse Hauptrolle ein.
Ein Umzug während der Bauphase in nicht näher bezeichneten Ausweichstadien sei bei diesem Baukonzept nicht erforderlich, dieses sei, neben dem nicht gleichzeitig benötigten Finanzbedarf für den Komplettumbau, einer der großen Vorteile des schrittweisen Ausbaukonzeptes.
Auf die Nachfrage, inwieweit die angedachten Kunstrasenplätze (bzw. des Kunstrasenplatzes, die Zahl stand, ebenso wie alle anderen Details, noch nicht fest) sich auf die Trainingsanlage Kollaustrasse oder den Brummerskamp auswirken würden gab es die Antwort, dass diese überhaupt keine Auswirkungen darauf hätten, denn beide sollen unverändert für ihre Zwecke erhalten bleiben und die Manschaft werde nicht auf diesen Kunstrasenplätzen trainieren. Es sei auch noch gar nicht sicher, inwieweit diese verwirklicht werden und wer diese finanzieren würde (Kosten je Platz immerhin 200.000 EUR), denn das Gelände gehört dem Verein bisher nicht, und müsste zuvor in Erbpacht erworben werden, aber solange dieses Gelände der Stadt gehöre müsse diese auch für die Plätze sorgen.
Die Tribünen sollen so steil wie baurechtlich erlaubt gebaut werden, um zum einen eine gute Sicht als auch eine innerhalb des Stadions verbesserte Akkustik zu erreichen. Auf die Nachfrage, ob sich dadurch dann nicht eine Verschattung und dauerndes Rasenaustauschen ergeben würden wurde geantwortet, dass dieses nicht der Fall sein wird. So wird man einerseits mit teilweise lichtdurchlässigen Dachelementen arbeiten, andererseits sei die Höhe von 25 Metern für die Südtribüne auch relativ unkritisch, was den Lichteinfall angeht.
Zudem sei auch nicht das fehlende Licht der Hauptgrund für den in größeren Stadion häufiger notwendigen Rasentausch, sondern hierbei spiele insbesondere Schimmel eine nicht unerhebliche Rolle, welcher jedoch bei uns aufgrund der offenen Stadionecken und der damit erreichbaren Luftzirkulation nicht zu erwarten sei.
Trotz dieser offenen Ecken soll jedoch ausreichender Wetterschutz für die Zuschauer gegeben sein, da eine seitliche Verglasung geplant sei. Ausschließen, dass einzelne Regentropfen dennoch die Zuschauer besprenkeln könne man jedoch nicht, hierfür sei es erforderlich, das Dach so weit vorzuziehen, dass defakto eher eine Halle entstehen würde, die letztlich aber keine wolle. Beim hören der Worte „einzelne Regentropfen“ kam mir direkt das damals in Dortmund abgesagte Spiel in Erinnerung, wo nicht nur einzelne Regentropfen auf die Zuschauerränge herabplätscherten, sondern sich wahre Wasserfälle erst auf die Sitzplätze und dann aufs Spielfeld ergossen, nun gut, wollen wir mal nicht schwarzmalen. 😉
Diese offenen Stadionecken waren dann dahingehend nochmal Thema einer Frage, als jemand wissen wollte, wie es denn mit einem eventuellen, späteren Aus- bzw. Zubau stehen würde, und wie sich dieser auf die Zuschauerkapazität des Stadions auswirken würde. Der spätere Bau von dann geschlossenen Ecken sei später problemlos machbar, und würde die Zuschauerkapazität dann um etwa 5-6.000 zusätzliche Plätze erhöhen (ob damit nun Steh- oder Sitzplätze gemeint waren, weiß ich nicht).
Die Stehplatzbereiche werden bereits während der Bauphase mit „Bodenhülsen“ ausgestattet, in welche man bei zukünftigen Erfolgen schnell dann noch zu erwerbende Sitzplätze montieren kann, sollte der Verein später einmal in entsprechenden „Stehplatzlosen Wettbewerben“ mitspielen. Bei Umwandlung von Steh- in Sitzplätze könne man von einem Kapazitätsfaktor 2:1 ausgehen, also aus zwei Stehplätzen würden dann jeweils ein Sitzplatz entstehen.
Ein Tausch der Bauabschnitte und der Bau von dem jetzt in der Südkurve geplanten Infrastruktur sowie Gästesteh- und Sitzplatzbereiche und Bau einer reinen Stehplatzheimkurve am Stadionvorplatz der jetzigen Südkurve mit Wappen etc. sei nicht machbar, da die geplante Südtribüne in ihrer Tiefe bis etwa zu den jetzigen Kassenhäuschen reichen würde – entsprechender Platz sei auf der Nordseite jedoch nicht vorhanden. Da der vorgeschriebene Ausbau der Südtribünenpherepie und insbesondere der Ausbau der weiteren Bauabschnitte zudem eng an den Businessseats und Seperées sowie dem Medienzentrum etc. gebunden sei, geht es schon aus diesen Gründen auch nicht, mit der reinen Stehplatzkurve (auf welcher Seite auch immer) zu beginnen, da dann Einnahmen fehlen würden, die den weiteren Ausbau finanzieren sollen.
Das Clubheim wird in der jetzigen Form vorerst bestehen bleiben, vermutlich mindestens bis zum Ausbau der jetzigen Gegengerade.
[…] http://www.kiezkicker.de/kiezkicker/2006/zusammenfassung-zur-mitglieder-infoveranstaltung-uber-den-s… […]