Angesichts dessen, dass bereits jetzt 10 Mio. des für den Bau der Südkurve notwendigen Kapitals in Höhe von 12 Mio. vorliegt, muss man wohl tatsächlich von den Bau zumindest einer Tribüne zum jetzigen Zeitpunkt ausgehen. Diese vorhandenen 10 Millionen gliedern sich folgendermaßen auf: Von Partnern liegen qualifizierte Absichtserklärungen über 4,5 Mio. vor. Diese Partner sind ein Bauunternehmen, ein Caterer sowie eine Brauerei. Das Bauunternehmen zeichnet eine Kommanditeinlage und wird Mitinhaber der Stadionbetriebsgesellschaft (St. Pauli behält hier jedoch die Mehrheitsanteile) und möchte diese Einlage langfristig angelegt sehen (also irgendwann auch mal Gewinne sehen). Die Brauerei gibt einen Werbekostenvorschuss / verlorenen Zuschuss, was damit gemeint ist dürfte klar sein, das Geld will sie nicht direkt wiedersehen, aber, ähnlich wie der Caterer, der ja bereits einen recht langfristigen Vertrag aus dem Rückkauf der Rechte von Weisener am Millerntor besitzt, erhofft sich natürlich auch die Brauerei gewisse Vorteile in der Zukunft.
Von der Stadt kommen weitere 5,5 Millionen. Die restlichen 2 Millionen erhofft man sich durch Fremdkapital zusammen zu bekommen, sprich Banken oder zusätzliche Sponsoren.
Ein Verkauf des Stadionnamens oder von einzelnen Tribünen wird seitens des Präsidiums (natürlich) nicht ausgeschlossen. Im Falle des Stadionnamens wurde aber explizit angekündigt, dieses nicht ohne Beteiligung der Mitglieder vorzunehmen (Littmann: „Ich kann es mir nicht vorstellen, dass ohne eine Mitgliederversammlung über einen Stadionname entschieden wird.“ – also Mitglied werden!). Inwieweit dieses auch für einzelne Tribünen ebenfalls gilt blieb leider unklar.
Mir schwebt da irgendwie eine denkbare Variante vor… Ein Geldinstitut kommt an und meint, es würde uns die noch benötigten 2 Millionen ja zu guten Konditionen überlassen und zusätzlich einen (dann wohl recht niedrigen) Betrag drauflegen, um die Namensrechte an der neuen Tribüne zu erwerben… Alternativ wäre auch denkbar, diese 2 Millionen nicht zu guten Konditionen zu erhalten, sondern schlichtweg an die Namensnennung der neuen Südtribüne zu hängen. Da möchte ich dann gerne mal die Mitgliederversammlung erleben, die dann meint „Nö, dann lieber kein Stadionneubau, bevor bei uns dann die „Iiiiiisie Creediiit-Kurve“ mit ihren Machenschaften im ehemaligen Millerntor steht…
Andererseits sei der Verkauf der Namensrechte bisher, anders wie bei anderen Vereinen, die diesen bereits in der Planungsphase mit einigen Millionen ansetzen würden, bei uns nicht für die Finanzierung des Projektes notwendig bzw. vorgesehen.
Den Bau der Südtribüne sehe ich als zumindest finanziell machbar an (wenn ich auch gewisse Zweifel hege, aber Littmann hat sich ja nach eigenem Bekunden jemanden ins Boot geholt, der dem ganzen Projekt die bisher fehlende Seriösität verleihen soll (da kann man jetzt allerdings viel rauslesen…).
Nach der Fertigstellung der Südtribüne wären jährliche Mehreinnahmen von 2,4 Millionen EUR machbar, wovon 2 Millionen in die weiteren Ausbaustufen und 400.000 EUR in die Verbesserung des Mannschaftskader reinvestiert werden sollen.
Viel interessanter dürfte es daher dann ohnehin bei den angerdachten weiteren Ausbaustufen werden. Damit diese erfolgen können, rechnet man seitens des Präsidiums meiner Auffassung nach mit gar nicht mal so konservativen Werten- nämlich einem Zuschauerschnitt von insgesamt 17.500 und einer Vollauslastung der Business-Seats auf der neuen Südtribüne.
Angesichts der während der Bauphase wegfallenden Kapazitäten auf lange angestammten Plätzen und einer Regionalligazugehörigkeit (die weiteren Ausbaustufen sind nicht an einem Aufstieg gebunden, sondern basieren auf die jetzige Liga) sehe ich insbesondere diese 17.500 Zuschauer bisher nicht so recht bei durchschnittlichen Spielen in der Regionalliga – von einer Vollvermietung von Businessseats zu angedachten 1.500 EUR/Saison für einen Kurvensitzplätz mal ganz abgesehen. Laut Planungsbüro sei dieses aber durchaus machbar, nun gut, die Businessseats könnten sich noch als Stolperstein für den weiteren Ausbau erweisen.
Davon, dass man die ca. 10 Separées zu angedachten 30-40.000 EUR/Saison vermietet bekommt, gehe ich hingegen relativ sicher aus, da diese schon noch was repräsentativeres sind wie einfach „etwas“ teurere Sitzplätze – und in diesen Kreisen geht es ausschließlich ums repräsentieren, für nichts anderes zahlt man den x-fachen Preis einer normalen Sitzplatzkarte.
Apropo Preis, die „einfache Stehplatzdauerkarte“ soll durch den Ausbau übrigens nicht teurer werden, sieht man mal von der üblichen „Anpassung an die Ligaverhältnisse und Inflation“ ab, da diese ohnehin nicht der Faktor seien, der über den weiteren Ausbau zu entscheiden in der Lage seien. Dieses ginge nur über eine Vollvermietung der Businessseats bzw. über die entsprechende Auslastung der übrigen Sitzplätze (die ja geradezu zwangsläufig gegeben wäre, wenn während der Bauphase 17.500 Zuschauer anwesend wären).
[…] http://www.kiezkicker.de/kiezkicker/2006/zusammenfassung-zur-mitglieder-infoveranstaltung-uber-den-s… […]