Fünf Monate sind vergangen seit der damalige Innenminister Vertreter der aktiven Fußballfanszene Deutschlands zum Gespräch nach Berlin einlud, doch nichts hat sich geändert. Die Gründe, die im Juni 2005 gut 2000 Fußballfans der Ligen 1-4 dazu brachten, in Frankfurt auf die Straße zu gehen, sind immer noch vorhanden und eine Besserung ist nicht in Sicht. Willkürliche Stadionverbote, Polizeirepression, Kriminalisierung und Einschränkung der Bewegungsfreiheit gehören nach wie vor zum Alltag der Fußballfans. Weder die vom BMI versprochene Intensivierung der Kontakte, noch die vorgeschlagene Einrichtung einer Ombudsstelle, wurden in die Tat umgesetzt.
„Das Thema Ombudsstelle und die groß angekündigte Intensivierung der Kontakte zwischen den Fanszenen und dem BMI wurde im Laufe der Monate immer mehr zur Farce“, sagt Henning Schwarz von den Ultras Frankfurt. „Wir waren bemüht, aktiv an der Konzeptionierung der Ombudsstelle teilzunehmen. Leider wurden unsere Anregungen meist ignoriert. Informationen zum Stand der Dinge erfuhren wir oftmals nur über die recht mageren Pressemitteilungen von DFB oder BMI.“
Obwohl es im Laufe der Monate sowohl von BMI als auch DFB immer wieder Ankündigungen gab, welche die Einrichtung der Stelle betrafen, ist bis heute de facto nichts passiert. Henning Schwarz: „Wir werden weitermachen und für unsere Rechte solange kämpfen, bis sich die Behandlung von Fußballfans hierzulande bedeutend gebessert hat. Wir lassen uns nicht mehr durch leere Versprechungen zum Schweigen bringen.“
Viele Fanszenen werden sich am kommenden Spieltag am bundesweiten Protesttag beteiligen. Die Aktionen reichen von der Verteilung von Infoflyern zur Aufklärung der Vorkommnisse über Spruchbandaktionen bis hin zu 15-minütigen Supportboykotts. Sollte die Situation der Fans nach wie vor ignoriert werden, werden die Planungen zu weiteren Aktionen schon in der Winterpause in Angriff genommen.
Die aktiven Fankurven Deutschlands
Kurz zur Info: Wir haben – wegen des Derbys – einen Supportboykott von vornherein ausgeschlossen. Durch das Verbot von Tapeten wird, außer dem Aufhängen des einheitlichen Logos der Aktion, auch (im Rahmen dieser Aktion) nichts weiter passieren bei dem Spiel. Dafür wird allerdings das Verteilen der Infoflyer zu dem Thema usw. beim nächsten Heimspiel nachgeholt.
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