Stellungnahme von Aufsichtsrat und Präsidium zu Presseberichten vom Sonnabend, 22.02.2003
Nach der Berichterstattung am 22.02.2003 im Hamburger Abendblatt mit der Überschrift „FC St. Pauli: Beutels Autoaffäre“ und in der BILD Hamburg mit der Überschrift „Beutel: Wieder dubiose Geschäfte“ haben sich die Kassenprüfer des Vereins mit einer gemeinsamen Erklärung an Präsidium und Aufsichtsrat gewandt, um den Vorgang aufzuklären. Das Präsidium in seiner jetzigen Zusammensetzung hat hiervon erst aus der Presse erfahren, was bedauerlich ist, weil Herr Pothe noch als Vizepräsident über die Vorgänge informiert war, ohne diese Kenntnisse weiterzugeben.
Nach Überprüfung des Vorgangs nehmen Präsidium und Aufsichtsrat des Vereins wie folgt Stellung:
- Der Vorgang um die Inspektionsrechnung ist harmlos: Frau Beutel hat das über den Großkundenvertrag des Vereins geleaste Privatauto ihres Mannes – ein Verfahren wie es jeder Mitarbeiter des Vereins in Anspruch nehmen kann – im August 2001 zur Inspektion gegeben. Das Autohaus hat die Rechnung an den Verein geschickt. Die Buchhaltung des Vereins hat sie versehentlich dem Dienstwagen von Herrn Beutel zugeordnet und bezahlt. Herr Beutel hat diese Rechnung zu keinem Zeitpunkt gesehen oder sonst von ihr erfahren. Da er das Auto auch nicht zur Inspektion gegeben hatte, hat er auch keine Rechnung vermisst. Frau Beutel wiederum war davon ausgegangen, dass ihr Mann die Rechnung bezahlt hatte. Herr Beutel hat die Rechnung am 21.02.2003, dem Tag, als er von ihr erfahren hat, an den Verein erstattet.
- Es ist richtig, dass dieses Fahrzeug der Fa. Raffay nach einem Unfall im Jahr 2002 vom Verein abgekauft wurde und zum selben Preis an die Fa. Auto Wichert weiter verkauft wurde. Dem Verein ist dadurch kein finanzieller Schaden entstanden. Diese Einschätzung wird von den Kassenprüfern des Vereins nach Prüfung des Vorgangs ausdrücklich geteilt.
- Der in den Presseartikeln genannte Vorwurf der unrechtmäßigen Vorteilnahme gegen Manager Stephan Beutel ist haltlos.
- Aus der gemeinsamen Erklärung der Kassenprüfer ergibt sich, dass Frau Groeteke, die damals für die Buchhaltung zuständige Geschäftsstellenleiterin, und Herr Pothe als Vizepräsident von diesen Vorgängen wußten. Trotz dieses Wissens haben beide nicht darauf hingewirkt, den Fehler zu korrigieren. Weiter ergibt sich aus der Erklärung der Kassenprüfer, dass außer den Kassenprüfern selbst, Frau Groeteke und Herrn Pothe aktuell niemand Kenntnis hiervon hatte. Das lässt vermuten, dass Herr Pothe oder Frau Groeteke die Presse informiert haben. Beide werden zur Stellungnahme aufgefordert, da es sich um vereinsschädigendes Verhalten handeln würde.
- Den erneuten Versuch, vermeintliche Fehler in die Öffentlichkeit zu lancieren, um dem Verein Schaden zuzufügen, verurteilen Aufsichtsrat und Präsidium auf das Schärfste.
Hamburg, den 23. Februar 2003
FC St. Pauli
Pressestelle
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