Wer wissen möchte (und das sind offenbar viele, wenn ich nach den Mails ala „Weisst Du, was da dran ist…?“ gehe, die ich kriege), wie sich dieses Gerücht, dass Paul Gascoigne ans Millerntor wechseln soll, sich mitlerweile weltweit (ja, genau) in den Medien ausgebreitet hat, kann ja mal weiterlesen…:
Es fing eigentlich mit einem recht harmlosen Posting eines unregistrierten Posters im St.Pauliforum an, das folgenden Inhalt hatte:
„wieso holen wir eigentlich nicht paul gascoigne? der wird doch von seinem berater mittlerweile in ganz europa wie sauer bier angeboten, soll jetzt in die 2. liga nach wales gehen. viel schlechter als unsere mittelfeld“spieler“ kann er nicht sein, wahrscheinlich nur versoffener. aber das ist doch fast egal…..“
Geschrieben wurde das am 17.01.2003 um 10:38 Uhr- und von dort nahm diese Frage dann erst seinen Weg in Hamburgs übelste Lokalzeitungen, von dort aus dann auf deutschlandweite Onlinemedien, bis es jetzt schliesslich gar im Ausland zu teilweise wildesten Spekulationen kam…
Und es bleibt ein Gerücht,und ein absolutlächerliches noch dazu. Mal davon abgesehen, dass ein 35-jähriger Ex-Fussballspieler vielleicht nicht gerade das ist, was dieser Verein zur Zeit benötigt (wie schrieb jemand? St.Pauli hätte bei einer Verüflichtung fortan ein Hooliganproblem, allerdings auf dem Platz…) und er auch ein klitzekleines bischen das Gehaltsgefüge sprengen würde- aber vor allem, was sollen wir eigentlich mit dem?!?
Für mich ist das nur der Beweis, wie wenig Medien eigentlich recherchieren, und wie sehr es auf die richtigen Namen ankommt… Fakten, Fakten, Fakten, das ist es, was die Leute wollen – Spiegel, t-offline, die TAZ hat einen Bericht dazu, und auch die Welt muss natürlich was dazu schreiben…
Kommen wir zu den internationalen Berichten: Revolverblatt The Sun, Planet Footall, Norwegen…, Norwegische Fussballclubseite, Sydney Telegraph…
Echt unglaublich, in jedlicher Hinsicht.
Hey – das geht ja noch. In Leeds gab es im Sommer jede Menge Transfergeruechte um einen Oesterreichischen Juniorennationalspieler (Name ist mir entfallen), der, so stellte sich heraus, GAR NICHT EXISTIERT.
Ein sehr guter Bericht dazu in der letzten Ausgabe von When Saturday Comes.
Christian