Erstmals Demonstration gegen den rechtspopulistischen Senat in der Innenstadt

Nach mehreren Anläufen ist es am heutigen Samstag endlich gelungen, den Protest gegen die Räumung des Wagenplatzes Bambule und gegen den rechtspopulistischen Schwarz-Schill Senat in die Hamburger Innenstadt zu tragen.

Der Senat war bislang recht erfolgreich in seinen Bestrebungen gewesen, Bambule-Demonstrationen aus der Innenstadt fernzuhalten. Das Weihnachtseinkaufsgeschäft sollte unbehelligt über die Bühne gehen, und kritische Stimmen aus der Innenstadt verbannt werden. Die mittlerweile lange Serie an Demonstrationen und Aktionen seit der Räumung der Bambule am 4. November durfte zuletzt nur noch in St.Pauli und dem Schanzenviertel stattfinden. Auch die zwei Großdemonstrationen, zu denen bundesweit mobilisiert worden war, trafen auf massive Polizeiblockaden, wann immer sie sich dem Hamburger Stadtzentrum näherten.

Diese massive Einschränkung des Demonstrationsrechts wurde am heutigen Vorweihnachts-Samstag nicht mehr hingenommen. Mittags begann an der Sternschanze eine große Demonstration mit schätzungsweise etwa 8000 Menschen. Die Demo setzte einen großen Teil der Demoroute durch, die ursprünglich angemeldet, kurzfristig aber verboten worden war, und liess sich nicht auf die von der Polizei vorgeschlagene Ausweichroute ein. Nach einer kraftvollen Demonstration war am Millerntorplatz in St. Pauli vorläufig Schluss – auch diesmal verwehrten über 2000 Polizisten mit Wasserwerfern, Räumpanzern und weiterem schweren Gerät den Weg in die Innenstadt.

In kleinen Gruppen bahnten sich viele der DemoteilnehmerInnen nun individuell einen Weg in die Stadt und trafen sich eine Stunde nach Auflösung der Demonstration auf der Mönckebergstrasse wieder – der Hauptgeschäftsstrasse im Herzen der Hamburger Innenstadt. Spontan und unangemeldet protestierten hier ab 4 Uhr nachmittags etwa 1000 Menschen in mehreren Gruppen gegen Bambule-Räumung und rechten Senat. „Bambule, Bambule“ und „Schill muss weg“ ertönten überall in der Stadt.

Die Polizei war mit ihrem Großaufgebot recht schnell zur Stelle. Ein erster Demozug wurde auf der Mönckebergstrasse eingekesselt und später komplett in Gewahrsam genommen. Allerdings konnte sie nicht verhindern, dass ein weiterer spontaner Demozug die Spitalerstrasse (weitere zentrale Einkaufsstrasse) auf- und abmarschierte und lautstark gegen den Schill-Senat protestierte. Über mehrere Stunden gab es immer wieder neue Protestzüge. Die Innenstadt war durch die massiven Polizeieinsätze, zahlreichen Absperrungen und mehrerer Kessel über mehrere Stunden blockiert, das Alsterhaus schloss so mangels Kundschaft (es kam niemand aufgrund der vor dem Alsterhaus von der Polizei eingekesselter Weinachtssinger mehr ins Gebäude) bereits deutlich vor Geschäftsschluss aufgrund „technischer Probleme“ seine Pforten.

Was Polizei und Senat mit allen Mitteln hatten verhindern wollen – Proteste für freie Meinungsäusserung auch in der Innenstadt und gegen den Senat mitten in der Hamburger Innenstadt – gelang heute auf eindrucksvolle Weise, und wird sicherlich eine Fortsetzung erfahren.

Gleichwohl zeigt sich das Glaserhandwerk vom Demoverlauf nur wenig begeistert. Die von Schill und gewissen Medien fabrizierte Hetze, die komplette Innenstadt würde im Falle einer Demonstration durch eben jene komplett entglast werden, bewahrheitete sich nicht, bis auf eine Scheibe, die zu Bruch ging, als ein von Polizeiknüppeln verprügelter Demonstrant in jene stürzte, gab es keine weiteren Schäden in der Innenstadt.


Die weiteren Protesttermine:

  • 24.12.02: Demonstration „Bescherung für Schill – Frohe Weihnacht für Hamburg – Schill geht!“
    Treffpunkt: 15.00 Kreuzung Gärtnerstr/Hoheluft Chausee
    Demoroute: Hoheluftchausee, Abendrothsweg, Falkenried, Eppendorferweg, Wrangelstr., Bismarckstr., Hoheluftchausee, Grindelberg, Grindelallee, Rentzelstr., Karolinenstr., Marktstr., Neuer Pferdemarkt
  • 25.12.02: Demonstration „Die Geschenke sind ausgepackt – Schill packt ein!“
    Treffpunkt: 15.00 U-Bahn Lübeker Str.
    Demoroute: Lübecker Str. , Elisenstr., Anglerstr., Landwehr, Hasselbrook, Hirschgraben, U-Ritterstr.
  • 26.12.02: Demonstration „Schill Out – ab morgen ohne Schill“
    Treffpunkt: 15.00 U-Eppendorfer Baum
    Demoroute: Hochallee, Hallerstr., Grindelhof, Rutschbahn, Beim Schlump, Kl Schäferkamp, Sternschanze
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4 Kommentare

  1. Mi.., 25. Dezember 2002
    Antworten

    Von http://germany.indymedia.org/2002/12/37439.shtml 😉 Mönsch Manne, les dir doch mal die Indy-Richtlinien durch. 😉

    copyleft:
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    indymedia.de übernimmt keine Gewähr für die Inhalte.

    Ich habe also das getan, was Indy von mir fordert- den Artikel weiterverwendet. 😉

  2. bassdart
    Mi.., 25. Dezember 2002
    Antworten

    Und, hast Du die OPL mal gelesen?

    —– schnipp —–

    1. You may copy and distribute exact replicas of the OpenContent (OC) as you receive it, in any medium, provided that you conspicuously and appropriately publish on each copy an appropriate copyright notice and disclaimer of warranty

    2.
    a) You must cause the modified content to carry prominent notices stating that you changed it, the exact nature and content of the changes, and the date of any change.

    — schnapp —–

    Fuer mich liest sich das ziemlich eindeutig 😉
    btw: Ich hatte eigentlich vermutet alien8 ist ein weiterer nick von Dir.

  3. So.., 16. April 2006
    Antworten

    Hallo, wir möchten Euch auf diesem Weg auf das weblog der
    Initiative gegen die Bebauung des Sparbier-Fussballplatzes hinweisen:

    http://keindiakonieklinikum.blogger.de/

    Hintergrund: Seit vier Jahren wird in Hamburg-Eimsbüttel versucht, einen großen öffentlichen 2-Felder-Platz mit einem überflüssigen kirchlichen Klinikum zu bebauen.

    Beste Grüße aus Eimsbüttel
    Dorothea Sand

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3 Eintracht Frankfurt 30 58 - 42 16 52 WWVWU
4 Rasenballsport Leipzig 30 47 - 38 9 49 WVWWU
5 SC Freiburg 30 43 - 47 -4 48 UVVWW
6 1. FSV Mainz 05 30 48 - 35 13 47 UVUVU
7 Borussia Dortmund 30 57 - 47 10 45 VWWUW
8 SV Werder Bremen 30 48 - 54 -6 45 VWWWW
9 Borussia Mönchengladbach 30 48 - 46 2 44 WWUVV
10 FC Augsburg 30 33 - 40 -7 43 WUVWU
11 VfB Stuttgart 30 56 - 50 6 41 VVWVU
12 VfL Wolfsburg 30 53 - 47 6 39 VVVVU
13 1. FC Union Berlin 30 30 - 44 -14 35 UWWUU
14 FC St. Pauli 30 26 - 36 -10 30 WVUWU
15 TSG 1899 Hoffenheim 30 38 - 55 -17 30 VUVWV
16 1. FC Heidenheim 30 32 - 60 -28 22 WWVVV
17 VfL Bochum 1848 30 29 - 62 -33 20 VVVVV
18 Holstein Kiel 30 41 - 71 -30 19 VVUVU