Tja, was war das? Ich habe jetzt kurz die Fotos fertiggemacht, und werde mich dann jetzt wohl mehr bemühen als St.Pauli, und werde mal einen Spielbericht über BEIDE Halbzeiten verfassen, die zusammengenommen wohl das desaströste St.Paulispiel in dieser Serie ausmachten.
Warum desaströsten Spiel? Nun, weil St.Pauli absolut chancenlos gegen ein allenfalls mittelklassiges Team war. Wie sagte der Stuttgarttrainer Magath noch vor dem Spiel? „Wir müssen unsere Punkte im Daimler-Stadion bei den Heimspielen holen. Denn eine Niederlage gegen einen unmittelbaren Konkurrenten wäre fatal.“ Und mit „direkten Konkurenten“ meinte der Trainer sicherlich nicht einen Konkurenten um den Kampf ums internationale Geschäft…
Nun ja, Stuttgart hat nun ja gewonnen, nd hätte St.Pauli eigentlich bereits in der ersten Halbzeit komplett abschlachten können. Was die da an Chancen hatten, olala, da wäre ein lockeres 5- oder 6:0 kein Ding der Unmöglichkeit gewesen.
So unsortiert habe ich St.Pauli vor dem eigenen Tor lange nicht mehr gesehen, wildestes gebolze 2 Meter vor der eigenen Torlinie, Null Konzept und erst Recht keine eigenen Chancen. Wir standen viel zu weit weg vom Gegner, obiges Foto verdeutlicht das ja recht gut, wie die Chancenverhältnisse unserer Braunweissen- äh, unserer schwarzen Helden aussahen. Tja, schwarz passt zu dieser traurigen ersten Halbzeit wahrlich, vielleicht sollten wir sogar zukünftig in Grau auflaufen? Graue Mäuse oder so.
Wie kann es sein, dass die Stuttgarter sich vor unserem Tor die Bälle nur so zuspielen können, und allenfalls durch einen Klärungsversuch direkt in die Mitte, auf den Fuß eines Gegenspielers, vom Torversuch abgehalten werden sollen? Wieso wird nicht mal ein wenig mehr auf den Gegner zugegangen, sondern ihm nett der benötigte Raum zugewiesen? „Hier, schieß doch, triffst doch sowieso nicht“- Spielchen sind keine gute Grundlage, um das Spiel zu bestimmen (oder wenigstens mal ein eigenes Tor zu erzielen).
Die erste Halbzeit war schlecht, schlimm, einfach Fußball zum abgewöhnen, hätte man sich das zuschauen sparen können, von St.Pauli war ohnehin nichts zu sehen. Mit dem 0:1- Rückstand war man wirklich noch gut bedient, toll, wie rücksichtsvoll Stuttgart auftrat…
Die 2. Hälfte verhieß also zunächst einmal nichts Gutes. St.Pauli spielte nun aber wenigstens zeitweilig noch mit, aber richtige Siegchancen blieben absolute Mangelware. In der 74. Spielminute dann die Krönung eines industablen Spieles: Kientz haut den Gegenspieler Alexandr Hleb völlig unmotiviert mit dem Ellenbogen(?) um. Was hat sich der gute Mann dabei gedacht, so eine völlig unnötige Aktion wenige Meter vom eigentlich recht gut pfeifenden Schiri Herbert Fandel abzuziehen? Die logische Konsequenz, die Rote Karte, bringt dem hoffentlich eine nette, manschaftsinterne Sperre ein. So ein Idiot. Bis zu dieser Karte hatte ich ja noch Hoffnung auf einen möglichen Ausgleich, aber danach hätte ich dann gerne das Stadion verlassen. Mir hat leider niemand die Rote Karte gezeigt, so musste ich mir die weitere Schadensbegrenzung von St.Pauli weiter antun. Gelang dann eigentlich auch, bis zur 89. Minute, als Jochen Endress das längst überfällige 2:0 erzielte.
Letztenendes musste man froh darüber sein, wie schlecht die Stuttgarter ihre Chancen auf einen wesentlich höheren Sieg verpuffen liessen (die Eckfahne war oft das gefundene Ziel der Torschüsse), aber mit einer derartig industablen Leistung wie in der Ersten Halbzeit gezeigt wäre es auch vermessen, von einem möglichen Unentschieden zu sinnieren. Scheiß Spiel.
VfB Stuttgart – FC St. Pauli
Samstag, 27.10.2001 15:30 Uhr
Stuttgart:
T. Hildebrand – A. Hinkel, R. Marques, M. Bordon, T. Wenzel – Z. Soldo, J. Todt – C. Tiffert (69. B. Carnell) – A. Hleb – I. Ganea, J. Seitz
St. Pauli:
T. Bulat – H. Stanislawski – M. Amadou, C. Gibbs – H. Bürger – Z. Bajramovic, J. Kientz, C. Rahn (58. M. Rath) – T. Meggle – M. Marcao (57. T. Konetzke), N. Patschinski (76. U. Inceman)
Schiedsrichter: Herbert Fandel (Kyllburg)
Tore: 1:0 Tiffert (12.), 2:0 Ganea (89.)
Zuschauer: 20.000
Gelbe Karten: Meggle (43.), Wenzel (58.), Bürger (90.)
Rote Karten: Kientz (74.)
Ecken: 2 : 6
Chancen: 9 : 4
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