Moin, nur der Vollständigkeithalber: Meine sehr ausführliche Filmkritik zu „Wochenendrebellen“ findet ihr nebenan in meinem Fußball-Blog. 🙂 Geht ins Kino, schaut euch diesen Film an, er ist grandios!
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Kiezkicker
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Letzter Arbeitstag vom direkten Vorgesetzten und ein Frühstück mit den Kollegen
Heute letzter Arbeitstag vom (sehr guten und beliebtem) direkten Vorgesetztem. Daher Verabredung der Kollegen, morgens gemeinsam zu frühstücken.
Mein gewohnter Tagesablauf und die Routine dadurch natürlich schon morgens im Eimer und, bedingt durch das frühstücksbedingte Dauergequassel der Kollegen natürlich auch ziemlich schnell überreizt (was aber natürlich trotzdem komplett in Ordnung ist und ich beteilige mich ja auch dran, ohne wäre ja auch doof :)).
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Brief an einen zehnjährigen Autisten
Heute wurde ich auf ein tolles Tumblr aufmerksam, nämlich Briefe an einen Autisten, bei dem es um einen zehnjährigen autistischen Jungen geht, der offenbar mit seinem Autismus (noch) nicht wirklich glücklich ist.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, gerade aus der kindlichen Sichtweise, denn als zehnjähriger autistischer Asperger – Junge war ich auch über viele Dinge nicht wirklich glücklich – indirekt auch, dass es für mein Empfinden noch nicht einmal einen Namen gab, denn wirklich bekannt wurde das Asperger-Syndrom erst in den letzten ~15 Jahren- deutlich nach meiner Schulzeit.
Ich wusste und fühlte lediglich, das ich irgendwie anders als die anderen Kinder war. Dieses Gefühl hatte ich bereits seit der Zeit, seit ich den Kinderladen (Kindergarten) besuchte.
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Stellenangebote vom Arbeitsamt als Verarsche
Ich schüttel mit dem Kopf. Das man als Arbeitssuchender mitunter Stellenangebote von der Arge zugeschickt bekommt (jedenfalls in der letzten Zeit bei mir ist das der Fall), daran habe ich mich gewöhnt. Auch habe ich mich daran gewöhnt, dass ein Großteil dieser Arbeitsstellen effektiv überhaupt nicht existiert, akut also kein Arbeitsplatz zu besetzen ist. Sie dienen für das rekrutieren von Leuten „für bessere Zeiten“, sie dienen als Imagewerbung („Schaut her, uns geht´s so gut, wir suchen sogar schon neue Leute, so viel haben wir zu tun“)- und manchmal habe ich das Gefühl, sie dienen für die Pausenunterhaltung in den Personalabteilungen.
Viel anders kann ich mir einige Stellenangebote nicht mehr erklären. Der „Witz“ an der Sache ist, dass ich mich auf Stellenangebote bewerben muss, will ich nicht riskieren, auch noch bis nach unterhalb des Existenzminimums sanktioniert zu werden. Egal, wie schwachsinnig das Stellenangebot ist. Wie gesagt, in einigen „Firmen“ spielt man scheinbar gerne mit der Existenz von Arbeitssuchenden, das scheint denen Spaß zu machen. Ein derartiges Stellenangebot, welches schon eine Weile zurück liegt (und deswegen nicht mehr online verfügbar ist), möchte ich euch jetzt präsentieren:
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Liste der von mir regelmäßig gelesenen Webseiten zum Thema Autismus
Moin, hier mal die Liste der von mir mehr oder weniger regelmäßig gelesenen Webseiten, die Autismus (und daran angrenzende Thematiken) zum Hauptthema haben oder aber wenigstens regelmäßiger darüber berichten- oder zumindest von Autisten betrieben werden. Der Einfachheithalber als .opml– Datei, die solltet ihr dann ja relativ unproblematisch in euren Feedreader importiert bekommen.
Falls ihr bisher keinen nutzt, müsst ihr euch die URL eben selbst rausbasteln, aber dann dürfte es auch schwer werden, bei den Seiten up2date zu bleiben. 😀
Falls ihr weitere Webseiten zu dem Thema kennt, die einen Feed anbieten- nur her damit.
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Autistisches Temperaturempfinden, über das Schwitzen und das Alleinsein in einem ausverkauften Fußballstadion
Komische Überschrift, nech? Handeln soll der Artikel über mein offenbar anderes Temperaturempfinden, bzw. den Umstand, dass ich jahreszeitlich unabhängig immer mit den gleichen Klamotten herumlaufen muss, um mich draußen auch nur annähernd wohl zu fühlen, und vor allem, wie dieses dann auf meine menschliche Umwelt wirkt. Ergänzt wird das ganze dann noch vom Themenkomplex „Berührungen durch andere Menschen und wie diese mich dadurch behindern“. Wenn ich in diesem Zusammenhang vom Autismus, oder genauer, dem autistischen Spektrum schreibe, so meine ich selbstverständlich nur meinen eigenen, also in der Form, wie er bei mir auftritt, wie ich ihn selbst empfinde. Autismus umfasst ein ganzes Spektrum von Empfindungen, und dieses Empfinden ist bei jedem Autist ein anderes, das nur noch vorab, bevor ich in meinen ziemlich zwischen den Schwerpunkten umherspringenden Artikel einsteige. Diese „Themenhüpfer“ sind vielleicht auch ein bei mir speziell auftretendes „Problem“, weil ich an zu viele Dinge gleichzeitig denke, während ich schreibe. Ich hoffe, der Artikel bleibt, speziell für Nichtaustisten, dennoch verständlich. 😉
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Blogger-Themen-Tage: #EinfachSein – Behinderungen, Medien und die Gesellschaft
Einzelne Stimmen werden selten gehört, viele Stimmen finden Gehör! Viele Stimmen finden Gehör, wenn einzelne untergehen!
Mit diesem Gedanken starteten vor einigen Tagen Überlegungen, einen Aktionstag zum Medien- und Gesellschaftsbild von Behinderungen zu machen. Herausgekommen ist die Idee der Blogger-Themen-Tage 2013! Viele Blogger möchten an mehreren Tagen zu einem Leitthema einen Beitrag leisten und so dazu beitragen, dass auch Themen und Blogger, die weniger „massentauglich“ sind, Gehör in der Gesellschaft und den Medien finden. Mehr dazu bei quergedachtes.wordpress.com/.
Ich werde mich an dieser Aktion mit einem Artikel beteiligen, welcher die Überschrift Autistisches Temperaturempfinden, über das Schwitzen und das Alleinsein in einem ausverkauften Fußballstadion tragen wird. 😉 Ihr dürft gespannt sein – und euch natürlich auch dran beteiligen!
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RT: @DoreenKroeber: RT @Lnell:…
RT: @DoreenKroeber: RT @Lnell: Autismus ist hörbar http://redir.ec/Hoerbar #Autismus // Cool.
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Verschobene Gefühlswelten
Scheiß Morgen, Heute. Heute – heute ist ein scheiß Morgen. Der Nachbar über mir zog es vor, meine morgendliche Routine empfindlich zu stören, indem er scheinbar ein Loch in die Zimmerwand fräste. Das erzeugte einen Heidenlärm, und fortan rieselte der Putz den Kabelschacht herunter, an meinem Kopf vorbei. Ich schaute an die Decke, wartete nur noch darauf, dass diese herunterkam, alles vibrierte, oben kreiste der Bohrer, in meinem Kopf wirre Gedanken von Erdbebengebieten, bei denen die Decken herabstürzten, änlich, wie sie einst im World-Trade-Center herunterkamen- Baaam, baam, BAM, BAMBAM, BAMBAMBAM.
Angstschweiß. Am liebsten würde ich das Schlafzimmer schnellstmöglich verlassen.
Ich war unfähig, das zu tun. Meinen Blick von der Zimmerdecke zu lösen. Ich wartete auf den Moment, an dem nicht nur den Kabelschacht Steinbröckchen herunterrieselten, sondern an dem mir die Decke auf den Kopf fiel. Dieses Sprichwort erschien mir plötzlich erstaunlich nah. Realitätsnah, und doch ein wenig surreal. Ich begann, Farben zu sehen. Die schleifenden Bohrgeräusche, dieses quitschen, mit dem sich der stumpfe Bohrer durch den harten Beton der Decke bohrte, der Decke, die gleichzeitig auch Fußboden ist, diese Geräusche, die wandelten sich in ein irres Farbenspiel. Der Lärm, er war rot – blutrot. Getränkt von meinem Blut, das seitlich herausquoll, von der heruntergestürzten Decke herausgequetscht.
Ich hasse es, wenn mich meine Umgebung so unsanft aufweckt, wenn die Musik, die ich beim Frühstück einschalte, mich nicht beruhigt, sondern nur noch mehr aufregt. Die Momente, in denen ich Musik sehen und Farben riechen kann.
Asperger-Syndrom kann etwas wunderschönes sein. Er sorgt dafür, dass man in Momenten, die andere als stressig empfinden mögen, in Momenten großer Unruhe, erstaunlich gut in sich einkehren kann, seinen inneren Frieden mit sich selbst finden kann. Er führt andererseits aber auch zu einem aufgewühlten Selbst, wenn Dinge nicht so wie erwartet ablaufen. Wenn der Nachbar einem durch ein Bohren aus dem Schlaf holt.
Aber das können wohl nur andere davon „Betroffene“ verstehen.
Lassen wir das… Ich brauche eine Rückzugsmöglichkeit. Etwas, das mich jetzt beruhigt.
Meine morgendlichen Rituale.
Kiezkicker
Morgendliche Bahnfahrten oder über die Einfallslosigkeit der Eltern bei der Vornamenssuche ihrer männlichen Nachkommen
Momentan ernte ich in der Bahn morgens und nachmittags, auf den Wegen von und zur Weiterbildung regelmäßig ziemlich irritierte Gesichter von mitfahrenden Jugendlichen. 😉
Wie die Leute, die mich (wirklich) kennen vielleicht wissen, frische ich gerade meinen Kenntnissstand bei einer Bildungsmaßnahme in Sachen Datenbanken und Internetcoding auf. Bevor ich zum eigentlichen Punkt dieses Artikels komme, muß man vielleicht noch erwähnen, dass ich eher zum rundlichen Teil der Bevölkerung gehöre (was mich im übrigen keinesfalls stört, aber dazu kommen wir ebenfalls noch), und mir aus diesem Umstand gerne einen Spaß mache und andere damit hochnehme (andere würden es als „verscheissern“ bezeichnen, aber das klingt mir viel zu dramatisch).
Und man muß wissen, dass es mir Spaß macht, die Mitmenschen um mich herum zu beobachten, ihr Verhalten und Auftreten zu analysieren. (mehr …)
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anrhaith
(Blick-)Kontakt vermeiden? Ich hab mal ein dreiviertel Jahr in Hamburg gewohnt und nicht geschafft, auch nur EINE Freundschaft zu schließen (daher wieder zurückgezogen). Morgens guck in in der Bahn allerdings auch alles lieber an als meine Mitgeschöpfe… sei etwas nachsichtig mit uns Morgenmuffeln. 😉 Blickkontakt halten (bei mir als Frau zumindest) wird außerdem gerne mal als Anmache verstanden, brauch ich auch nicht wirklich. Wobei „Blick abwenden“ natürlich genauso interpretiert werden kann… na egal. Bei manchen Rufnamen wär mir jedenfalls lieber, die Leute würden „Eydigga“ genannt anstelle z.B. „Üffes“ (das ist eine Geschichte von meinem Bruder… eine Frau rief ihren Sohn „Üffes“. Auf neugierige Nachfrage, was denn das für ein exotischer Name wäre, buchstabierte sie: Y-v-e-s *no comment*).
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Jannebrog
ein wirklich gut geschriebener, witzig zu lesender und dazu auch noch ungemein spannender Artikel!
Vor allem auch deswegen, weil ich wie du in Dingen wie smalltalk auch so meine Probleme habe, ebenfalls immer wieder damit kämpfe mich so „normal“ wie die Mitmenschen zu verhalten, um nicht anzuecken, deswegen gerne Leute beobachte, um zu schauen wie die es so machen. Gehe wegen dieser und ähnlicher Probleme auch schon seit längerem zum Psychologen, aber dass das womöglich autistisch sein könnte, da hat noch keiner was von gesagt. hab ich aber selbst schon häufiger mal gedacht, ob ich nicht zumindest Züge davon habe… Auch Kontakte halten/pflegen fällt mir schwer…
Naja, vielleicht können wir uns ja mal über all sowas austauschen?
Auf jeden Fall werde ich mir die Website von der Selbsthilfegruppe auch mal näher anschauen.Gruß
Jan -
Kiezkicker
Die Webseite von der Selbsthilfegruppe? Habe ich eine erwähnt?!
Aber ich kann dir wrongplanet.com empfehlen, wenn du einigermassen des englischen mächtig sein solltest. Oder halt asperger-forum.de empfehlen. Oder vielleicht auch noch das Forum bei aspies.de. Oder aspoana.de.Ja, ich glaube, das waren so die wichtigsten Seiten. Viel Erfolg beim Selbstfinden. 😉
Anke Weier 13:14 am 11. April 2024 permalink |
Lieber Kiezkicker, darf ich mich Ihnen kurz vorstellen: Ich bin Anke Weier und lebe seit nun 14 Jahren in Trossingen – am Rande des Schwarzwaldes. Unsere Kleinstadt hat – ein kleines, aber feines etwas anderes – non-profit Kino dessen Vorsitz ich im Juli 2015 übernehmen durfte. Gestern hatten wir einen besonderen Kinoabend, wir zeigten den Film „Wochenendrebellen“. Zu den Aufgaben eines Kommunalen Kinos gehören unter anderem, den Film vor Beginn kurativ einzuführen. Durch Zufall gelang ich auf Ihre Blogseite und konnte den außergewöhnlichen Bericht von Ihnen lesen. Ich war sehr bewegt und bin es immer noch. Darum ist es mir ein großes Bedürfnis Ihnen auf diesem Wege ein ganz herzliches Dankschön zu schreiben. Einige Passagen Ihres Berichtes habe ich auch unserem Publikum in der Einführung vorgelesen. Nochmals herzlichen Dank. Ich wünsche Ihnen alles, alles Gute und verbleibe mit sonnigen Grüßen nach Hamburg, meine Heimatstadt, Anke Weier
info@koki-trossingen.de
Kiezkicker 21:42 am 11. April 2024 permalink |
Oh, whow! Vielen lieben Dank für diese sehr schöne Rückmeldung, über die ich mich wirklich gefreut habe! Ja, ich finde den Film auch heute noch wirklich grandios, er ist auch der bisher einzige, den ich mir in einer Mediathek gekauft habe, um ihn immer wieder anschauen zu können – und habe es seitdem viele Male getan, und entdecke dabei immer wieder neue Details, die mir bisher entgangen waren.
Toll, dass er noch immer in Kinos gezeigt wird, und ich hoffe, er kam bei euch bzw. eurem Publikum genauso gut wie bei mir an. Das ihr Auszüge aus meiner Kritik bei euch vorgelesen habt, ist natürlich auch sehr schön. 😉 Nochmals danke für die sehr nette Rückmeldung und Grüße zurück aus Hamburg in den Süden! 🙂