Völlig unabhängig davon, was ich vom Absingen von Nationalhymnen oder deren schlichte Existenz halte, ist das hier ein grandioses Beispiel dafür, wie mit einer geistigen „Beeinträchtigung“ in anderen Ländern (in diesem Fall den USA, genauer im Fenway Park, dem Baseballstadion der Boston Red Sox) umgegangen wird, dass sie nicht als solches empfunden wird (und Autismus muß ja nun weißgott nicht zwangsläufig als eine Behinderung empfunden werden- sondern darf gerne auch einfach mal als Wesensart des entsprechenden verstanden wissen).
Klar, erstmal wird von den Leuten (mit?)gelacht, vollkommen normale Reaktion und so auch in Ordnung – dann aber brechen die Leute in Jubel aus (schon das möchte ich für Deutschland in der Form bezweifeln, wenngleich sicherlich noch denkbar), aber dass dann über den Hänger nicht nur (womöglich auch noch peinlich berührt) hinweggesehen, sondern aktiv auf eine wirklich fantastische Weise geholfen wird, den Hänger zu überwinden, ist einfach nur klasse. Habe ich in der Form noch nie erlebt, Gänsehaut! (gefunden bei autismus.twoday.net).
Kurz als Hintergrund: Für einen Autisten ist es mitunter schwer, sich auf etwas bestimmtes zu konzentrieren. Speziell in einem so gefüllten Stadion sind unheimlich viele Sinneseindrücke, die da auf einen einströmen. Dazu dann noch ein Text einer Nationalhymne, die mitunter zu Kopfkino führt (was mögen wohl die Sterne auf der Flagge machen, wo die doch eher an den Himmel gehören?)… Und wenn er dann eine Textzeile mit etwas lustigem verbindet, fällt es eben mitunter schwer, da einfach normal weiter zu singen… Wie gesagt, einfach wunderschön, wie er da durch das Mitsingen quasi an die Hand genommen wird und dadurch die eigene Sicherheit wieder erlangt und sich wieder auf den Text konzentrieren kann- und all die übrigen Eindrücke in diesem riesigen Stadion ausgeblendet bekommt. Grande.
Manuel 12:32 am 2. Juni 2008 permalink |
Dann bin ich auch nochmal fies in dem Zusammenhang:
http://youtube.com/watch?v=phiP5PYeEIk
Find ich schon fast besser als das Original 😉
Ich habe übrigens nach etwas Recherche mit dem Macher des „Rocks“ Kontakt aufnehmen können und ihn zum Youtube-Erfolg befragt: Interview
Grüße,
Manuel
Kiezkicker 11:48 am 4. Juni 2008 permalink |
Göttlich. :o)
andreas 22:48 am 26. Oktober 2008 permalink |
Hab von dem Song eine Clubversion gehört, damit taugt der Song auch was für jede Karnevals & Mallorca Party. Statt Vogeltanz gibt’s nun wohl eher den „Körperzellenrock“ 🙂
Florian 20:11 am 19. November 2008 permalink |
Der absolute Hammer. Hab seit Tagen nen Ohrwurm vom Körperzellenrock. Wenn das Ding auf Malle läuft bin ich auf’m Tisch 8) !!
Peter196 15:38 am 25. November 2008 permalink |
Also dagegen war der Vogeltanz ja eine wahre Wohltat.
Das klingt ja, als wolle eine Sekte jetzt musikalisch neue Leute werben.
Schrecklicher gehts nicht mehr. Den Mist kann man sich ja nicht mal schön saufen.