Wenn der Stellwerker bei der Bahn…
…einmal offenkundig nicht so ganz wach ist, kann es auch schonmal passieren, dass man ungefähr 1,5 Stunden eher vom Hauptbahnhof aus nach St. Pauli gekommen wäre als wenn man die dort näher dranliegende Station Altona aussteigen würde…
Eigentlich wollte ich ja schon im Hauptbahnhof aussteigen, dachte mir aber dann, dass der Bahnhof Altona ja näher an meinem Bett sein würde, und entschloß mich dann relativ spontan doch noch dazu, die fünfminütige Fahrt nach Altona in Anspruch zu nehmen.
Ich mein, ich war gestern beim Auswärtsspiel des FC St. Pauli in Mainz. Nicht nur, dass schon auf der Hintour eine lockerflockige Stunde Verspätung eingefahren wurde, auf der Rückfahrt waren es dann etwas über zwei Stunden, und das auch nur, weil die Bahn vom Hauptbahnhof in Hamburg nach Hamburg-Altona eine geschätzte Stunde unterwegs war (normalerweise eine Strecke von vielleicht 5 bis 10 Minuten).
Kann ja mal passieren… und so eine Bahnweiche ist ja auch ein immens kompliziertes Gebilde, da kann man im Stellwerk ja durchaus mal durcheinanderkommen, und einen Zug nicht links in Richtung Altona, sondern nach rechts in Richtung Langenfelde und des dort befindlichen Abstellgleises rollen lassen.
Wie soll das Stellwerk in Altona denn auch erahnen, dass bei einem Zug, dessen letzter Halt Altona sein soll, nicht alle bei der vorletzten Station Hauptbahnhof ausgestiegen sind, immerhin war es spät und man hatte bereits eine Stunde Verspätung, was wollen die Leute dann noch im Zug, wollen die denn gar nicht nach Hause?!
Jedenfalls dachte sich der nette Mensch im Stellwerk wohl, dass man den letzten planmäßigen Halt doch ausfallen lassen könnte und den Zug direkt aufs Abstellgleis schieben könnte, nachdem er aus dem Hauptbahnhof rausfuhr.
Tja, und so standen wir dann halt plötzlich mit dem Zug und hunderten Fahrgästen auf dem Abstellgleis in Langenfelde. Ein guter Gastgeber verwöhnt seine Gäste so lange, wie die bleiben wollen oder so.
Bischen unglücklich, dass vor uns eine Lock gespannt war, welche nur ziehen, aber nicht schieben konnte. Die musste dort dann nämlich erstmal ans andere Ende des Zuges, was eben eine gewisse Zeit (eben diese Stunde) in Anspruch nahm.
Planmäßige Ankunftszeit Hamburg Hauptbahnhof: 00:11 Uhr. Tatsächliche Ankunftszeit am Hauptbahnhof wohl irgendwann gegen 1 Uhr – jedenfalls zu spät für die letzte S-Bahn Richtung St. Pauli (was auch noch ein Grund dafür war, dass ich bis Altona fuhr).
Planmäßige Ankunft in Hamburg Altona: 00:23 Uhr.
Tatsächliche Ankunft dann irgendwann gegen 02:30 Uhr.
Gegen 03:30 Uhr (der Nachtbus fuhr mir natürlich auch direkt vor der Nase weg, der nächste kam dann 20 Minuten später, und auf Fußmarsch hatte ich _dann_ auch keine Lust mehr) begrüsste mich dann mein Bett. Eigentlich dachte ich, dort gegen 00:45 Uhr zu sein…
Knappe zweieinhalb Stunden später klingelte dann der Wecker. Guten Morgen Hamburg, ich freue mich darauf, mit der S-Bahn (ein Unternehmen der DB) zu fahren… die hatte dann auch nur fünf Minuten Verspätung.
Wird Zeit für den Aktiengang der Bahn. Nächste Auswärtsfahrt dann wohl besser wieder mit dem Bus, die haben notfalls auch sowas wie einen Rückwärtsgang. Und vor allem ist jemand direkt greifbar, der falsch abbiegt, und nicht nur der arme Typ, der auf festgeschweißten Wegen fahren muß, auch dann, wenn jemand nicht zwischen links und rechts unterscheiden kann…
Erik 13:57 am 19. Mai 2008 permalink |
… und das alles nach fünf Buden. Hui. Immerhin ist nu etwas Zeit zur Regeneration.