St.Pauli-Nacht auf Nord3 (11.-12.04.)
Los geht es um 23.45 Uhr mit „Tattoo-Theo“ (Porträt 2002), um 00.15 Uhr kommt dann „Sportclub extra
DFB-Pokal-Viertelfinalspiel FC St.Pauli – Werder Bremen“ (Aufzeichnung 25.01.06), quasi als Einstimmung auf das am folgenden Tag stattfindende Pokalhalbfinale gegen die Bayern, dann um 02.00 Uhr „Hamburg-St.Pauli – Da, wo die Kontraste knallen“ (Dokumentation 30.09.2005). Um 02.45 Uhr dann „Bilderbuch Deutschland“ (Der Hamburger Hafen 19.01.2006) und um 03.30 Uhr dann schliesslich „Hamburg im Queen Mary Fieber (Reportage 15.01.2006).
11.04.2006, 23:45 Uhr: Tattoo-Theo – Zwischen Kiez und Kap Hoorn (Reportage)
Der mittlerweile verstorbene Theodor Vetter war von Kopf bis Fuß tätowiert und stand Modell für den Hamburger FC St. Pauli. Stolz präsentierte der flotte Rentner auch noch im Alter von 70 Jahren seinen „Luxuskörper“ auf Tattoo-Conventions. Aufgewachsen zwischen Matrosen und leichten Mädchen liebte Theo schon als Kind das Surren der Tätowiermaschine. 250 Tätowierer aus aller Welt hatten sich auf seiner Haut verewigt. Für seine Körperbilder hat der Vater von elf Kindern im Laufe der Jahre so viel bezahlt wie andere für ein Eigenheim. Er ist zur See gefahren, koberte, liebte den Alkohol und Frauen. Wieder sesshaft geworden besserte Theo Vetter als Hausmeister seine Rente auf und lebte bis zu seinem Tode mit Frau Ingemusch sowie mit fünf Hunden in einer kleinen Altbauwohnung. In seinem bescheidenen Domizil bunkerte der Rentner Plakate, Fotos und Raritäten aus den frühen Tagen der Tätowierkunst. So manches Museum wäre froh gewesen, wenn es über diese historische Sammlung von beachtlichem Wert verfügen könnte. Doch der alte Seemann hatte immer von einem eigenen Museum auf dem Kiez geträumt. Im Alter wurde Theos Leben zwar solider, still aber wurde der Lebenskünstler keineswegs. Er mischte mit in der Tattoo-Szene, plante Auftritte, erfreute sich an der über ihn erschienenen Biografie und träumte bis zuletzt von einer letzten Fahrt um Kap Hoorn. Diese Dokumentation lässt das Leben von „Tattoo-Theo“ noch einmal Revue passieren. Regie: Susanne Gernhuber
12.04., 00:15 Uhr: Sportclub extra: DFB-Pokal Viertelfinalspiel FC St. Pauli – SV Werder Bremen
Übertragung aus dem Millerntor-Stadion in Hamburg vom 25. Januar 2006
12.04., 02:00 Uhr: Hamburg St. Pauli – da wo die Kontraste knallen (Reportage, Breitbild)
St. Pauli ist eine Legende. Hamburgs bunter Stadtteil ist weltweit bekannt und die Reeperbahn mit der Großen Freiheit Magnet für Hunderttausende. Dabei ist der Kiez längst nicht mehr nur Rotlichtviertel. Hier kontrastieren die Welten wie Neon-Lichter: protestantische Kirche und sündige Meile, Seemannskneipe, glitzerndes Design-Hotel und Heilsarmee. St. Pauli ist ein Ort, an dem schon immer mehr ging als anderswo. Junge und Alte, Touristen und Kiez-Originale, Menschen aller sozialen Schichten, unterschiedlicher Nationalitäten und Lebensvorstellungen treffen hier aufeinander. Erst im Morgengrauen verlassen die letzten Nachtschwärmer den Kiez. Doch wenn das grelle Licht verschwindet, der Lärm verebbt und die nackte Haut unter Pullovern verschwindet, dann erwacht das Dorf. Als ob die Anstrengung der Nacht nun nach Ausgleich verlange, hat das Taggesicht von St. Pauli seine Gelassenheit bewahrt. Die Müllwerker kommen, um die Relikte der Nacht wegzufegen und nicht viel später beginnt für St. Paulis Kinder die Schule. Sie kommen aus zwanzig verschiedenen Ländern und der Unterricht funktioniert – mit Trommelgruppe, Kochkurs und muttersprachlichen Lehrern. St. Pauli mag einer der ärmsten Stadtteile Hamburgs sein, mag dreimal so viele Straftaten und doppelt so viele Sozialhilfeempfänger verzeichnen wie der Rest der Hansestadt. Aber an vielem ist er reich: auch an Glauben, Träumen, Utopien.
12.04., 02:45 Uhr: Bilderbuch Deutschland: Der Hamburger Hafen (Dokumentation, Stereo, Breitbild)
Der größte Hafen Deutschlands, der Hamburger Hafen, schläft nie. Tag und Nacht laufen Schiffe ein, werden gelöscht und beladen, Tag und Nacht wird auf den Werften gearbeitet und pulsiert das Leben, von St. Pauli über den Großmarkt bis zu „Kniep“, der urigsten Hafenkneipe. Ralf Kaiser zeigt in seinem beeindruckenden Porträt einen ganz außergewöhnlichen Flecken in Deutschland. Eine Reise durch den Hafen und zu seinen Menschen. Vielleicht am überraschendsten sind die Dimensionen des Hafens, seine Größe, die zahllosen Hafenbecken, zwischen denen man sich wunderbar verirren kann. Und ganz besonders die Größe der Schiffe, die nirgends deutlicher wird als bei Blohm + Voss, der Vorzeigewerft. Dort im Trockendock zu Füßen des 225 Meter langen Containerschiffs „Angel Ventura“ fühlt man sich schon recht winzig. Und auch einer der Kranfahrer der Werft, Thomas Borutta, der Dutzende Meter über der Erde arbeitet, ist immer wieder begeistert von den Schiffen und dem Ausblick. Von seinem Arbeitsplatz aus sieht er Hamburgs Elbufer, die Landungsbrücken, das Bismarck-Denkmal, Hamburgs Schokoladenseite, wenn man mal von der Alster absieht. Genau in die andere Richtung schaut Carola Zehle aus ihrem Büro am Rödingsmarkt. Die Elbe sieht sie, natürlich Blohm + Voss und sogar den Michel. Ein beneidenswerter Ausblick. Carola Zehle wird die „Hafenlöwin“ genannt. Eine wichtige Frau im Hafen. Ihr gehört die Stauerei Tiedemann, eine bedeutende Firma, die Schiff be- und entlädt. Das Hauptgeschäft machen die zwölf Meter langen Container aus. Diese Container prägen das Arbeiten und Geldverdienen im Hafen. Doch zugleich gibt es auch immer noch traditionelle Handwerke, so den Teeverkoster in der alten Speicherstadt, Frank Pauls, ein Mann, der seine Tees und seinen Beruf liebt. Er kann den Geschmack eines Tees beschreiben wie ein Gemälde. Carola Zehle, Thomas Borutta, Frank Pauls, drei Menschen, die für den Hamburger Hafen stehen. Ein Hafen, der nicht nur der größte, sondern auch der schönste in Deutschland ist – das zumindest ist in Hamburg eine Gewissheit.
12.04., 03:30 Uhr: Hamburg im Queen Mary-Fieber (Reportage)
Die „Königin der Meere“ hat die Herzen erobert: Hunderttausende kamen nach Hamburg, um die „Queen Mary 2“ zu bewundern. Aus ganz Deutschland, sogar aus dem Ausland, zog es Schaulustige am 1. August 2005 an die Elbe. Ein Volksfest zu Ehren des größten Kreuzfahrtschiffes der Welt.
Der Film zeigt noch einmal die Höhepunkte dieses Tages, begleitet die „Queen Mary 2“-Fans vom Morgengrauen bis Mitternacht, von der Ankunft bis zum Auslaufen und zeigt die Akteure an Bord – vom Kellner bis zum Kapitän.
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