AG 5: Verhalten Fans und Vereinsangestellte, Selbstverständnis und Miteinander der Vereinsmitarbeiter und der Fans
Es nahmen zwischen 35 und 40 Personen an der AG teil. Die Zusammensetzung war erfreulich heterogen, so dass von jung bis alt, von Stehplatz zu Sitzplatz, von organisiert bis unorganisiert und von Hamburger bis Auswärtiger alle Menschen abgebildet waren, die die Spiele des FC St. Pauli besuchen. Die Diskussionskultur war hoch, die Debatte lebhaft und ergebnisorientiert.
Die AG gliederte sich in 2 Teile. Zunächst wurden einzelne Problemfelder benannt und darüber diskutiert. Soweit möglich, wurden Lösungsvorschläge gemacht bzw. Beschlüsse gefasst. Inwieweit diese von den Verantwortungsträgern im Verein umgesetzt werden (können), ist von der AG nicht zu beeinflussen.
Im Einzelnen waren dies folgende Themen:
„Fibel“
Es soll künftig eine Broschüre erstellt werden, die allen neuen Angestellten des Vereins als Pflichtlektüre ausgehändigt wird. Wünschenswert sei auch eine Verteilung unter den Fans.
Diese „Fibel“ soll enthalten:
Informationen über den Verein, seine angeschlossenen Gesellschaften, die Vereinsabteilungen, die Fanbetreuung sowie die dort jeweils handelnden Personen mitsamt Kontaktdaten. Des weiteren sollen Informationen über die Fanszene aus Vergangenheit und Gegenwart sowie das noch zu erstellende Leitbild des Clubs dargestellt werden.
Übersichtlichere Kontaktliste auf der Homepage des Vereins
Um den Kontakt von Fans und Mitgliedern mit den handelnden Personen im Verein zu erleichtern, sollen diese auf einer übersichtlichen Kontaktliste mit Kontaktdaten, Foto und Kurzbeschreibung ihres Arbeitsfelds erscheinen.
Verdeutlichung der Arbeitsschwerpunkte des Präsidiums
Da sich im Laufe des Diskussion heraus stellte, dass viele nicht genau wussten, wer im Präsidium für was zuständig ist bzw. dass es eine solche Aufgabenverteilung überhaupt gibt, soll diese ebenfalls besser kommuniziert werden.
Bessere Abstimmung zwischen Präsidium und Aufsichtsrat bei Terminwahrnehmung, bessere Rückmeldung bei Einladungen zu Turnieren, Festen, Jubiläen usw.
Es wurde anhand einzelner Beispiele bemängelt, dass zu einigen Terminen kein offizieller Vereinsrepräsentant anwesend war. Auch bei verständnisvoller Berücksichtigung der Ehrenamtlichkeit wäre eine Verbesserung wünschenswert, welche durch eine optimierte Abstimmung zu erreichen sei.
In Spielerverträge konkrete Zahlen für Fantermine wie Fanclubtreffen, U-16 usw.
Es wurde kritisiert, dass offensichtlich anders als in früheren Jahren immer weniger Spieler zu Fan-Veranstaltungen kommen und/oder diese sehr früh wieder verlassen.
Den Spielern soll verdeutlicht werden, dass diese Art Kontaktpflege genau so wichtig ist wie eine solche auf Sponsorenebene.
Die Aufnahme dieser Pflicht in das Vertragswerk könnte hierbei hilfreich sein.
Fanladen und Fanclub- Sprecherrat sprechen zu Beginn einer Saison mit der
Mannschaft
Um den Spielern die Besonderheiten der FC St. Pauli- Fanszene oder aktuelle Veränderungen nahe zu bringen, sollen Vertreter von Fanladen und/ oder Fanclub-Sprecherrat zu Saisonbeginn eine Veranstaltung mit der Mannschaft abhalten.
Vorfälle mit der Polizei 04.07. Jolly Roger und 14.06. Kiel
Die AG wünscht sich ein stärkeres öffentliches Eintreten des Präsidiums für seine Fans, wenn es wie in den beiden o. g. Fällen zu massiven und offensichtlich kritikwürdigen Auseinandersetzungen mit der Polizei kommt.
Hier soll es aber bereits kurzfristig einen Termin mit dem Präsidium und Betroffenen geben.
Leitbild
Im zweiten Teil des Tages hat die AG versucht, Fragmente eines Leitbildes zu entwickeln, welche in das noch auszuarbeitende Gesamtleitbild des Vereins einfließen soll. Es wurde sich auf folgende Kernaussagen geeinigt:
Der FC St. Pauli in seiner Gesamtheit aus Mitgliedern, Angestellten, Fans und Ehrenamtlichen ist Teil der ihn umgebenden Gesellschaft und somit auch mittelbar und unmittelbar von gesellschaftlichen Veränderungen in politischen, kulturellen, und sozialen Bereichen betroffen.
Der FC St. Pauli stellt sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung und tritt über den sportlichen Bereich hinaus für die Interessen seiner Mitglieder, Fans, Mitarbeiter und Ehrenamtlichen ein.
Neben den allgemeinen Bestimmungen aus Grundgesetz sowie Straf- und Zivilrecht stellt die Stadionordnung und die Auswärtsfahrtordnung des Fanladens die Basis auf der sich die Mitglieder, Fans, Mitarbeiter und Ehrenamtlichen des FC St. Pauli bewegen und in ihrem Verhalten Rücksicht nehmen.
Es gibt keine „besseren“ oder „schlechteren“ Fans. Jeder kann sein Fansein nach eigenem Gutdünken ausleben, solange es nicht gegen o.g. Bestimmungen verstößt.
Respekt und Toleranz im gegenseitigen Miteinander sind wichtige Eckpfeiler im FC St. Pauli.
Jeder Einzelne und jede Gruppe sollte sein gegenwärtiges und künftiges Handeln ständig selbstkritisch prüfen und sich seiner/ihrer Verantwortung für andere bewusst sein. Die Vorbildfunktion gerade für Kinder und Jugendliche darf nicht in den Hintergrund geraten.
Der FC St. Pauli soll weiterhin ein guter Gastgeber sein. Wir gestehen unseren Gästen aus nah und fern weitgehende Rechte zu, erwarten aber auch, dass dies entsprechend gewürdigt wird.
Sven Brux, Justus Peltzer
Moderatoren AG 5
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